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Feuchtgebiete

70 Bytes entfernt, 6 März
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Während der letzten Eiszeit war die Schweiz mehrheitlich von Eis bedeckt. Nach dem Rückzug der Gletscher wirkten auf die kahlen Rohböden sowohl physikalische als auch chemische und biologische Prozesse, die das Gestein zerkleinerten und die mineralischen Partikel teilweise auflösten und umgestalteten. Erste Pflanzen konnten sich ansiedeln. Diese Bodenbildungsprozesse sind seit dem Gletscherrückzug bis heute wirksam. Durch das natürlicherweise leicht saure Regenwasser und die von Wurzeln abgegeben Säuren verwittert das Muttergestein und Mineralien werden aufgelöst.
Bodenbildung ist ein komplexer Vorgang, bei dem viele Faktoren eine Rolle spielen. Auf [https://www.wsl.ch/de/publikationen/den-waldboden-verstehen-vielfalt-und-funktion-der-waldboeden-in-der-schweiz.html / Seite 3 des Merkblatts «Den Waldboden verstehen: Vielfalt und Funktion der Waldböden in der Schweiz» (WSL, 2021)] sind die Bodenbildungsfaktoren, Bodenbildungsprozesse sowie die Bodenmerkmale und -eigenschaften übersichtlich dargestellt.
Je nach Gegebenheiten haben sich unterschiedliche Bodentypen entwickelt. Die Feuchtgebiete kommen auf den wassergeprägten mineralischen Böden ([https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Bodentyp Pseudogleye und Gleye]) und den Moorböden vor.
== Renaturierungen ==
=== Einleitung ===
Die Renaturierung von Mooren ist ein weites Feld. Von kleineren Aufwertungsmassnahmen bis zu grossflächigen Regenerationen gibt es eine breite Palette von Fördermassnahmen. '''Renaturierung''' wird i. d. R. als Oberbegriff verwendet und steht für die Überführung von gestörten Ökosystemen in einen naturnäheren Zustand. Mit '''Regeneration''' meint man die Rückführung in den natürlichen Zustand. Von '''Revitalisierung''' wird dann gesprochen, wenn es um die biologischen Funktionen in einem Moor geht. Eine Renaturierung ist in der Regel kurzfristig möglich, Regenerationen hingegen brauchen Zeit.
In den vergangenen Jahrzehnten sind in der Schweiz und in den Nachbarländern viele Renaturierungsprojekte umgesetzt worden. In Deutschland hat man dabei vor allem Torfmoore vernässt (Hoch- und Niedermoore), in der Schweiz hauptsächlich Hochmoore und nur selten Flachmoore.
=== Hochmoore (Regenmoore) ===
Die wesentlichen Eigenschaften der Hochmoore sind die ausschliessliche Regenwasserspeisung (wobei es möglich ist, dass ein Hochmoor durch Grundwasser gestützt wird) und saure und mineral- und nährstoffarme Bedingungen. Hochmoore können nur in Gebieten mit einer positiven Wasserbilanz vorkommen, was in der regenreichen Schweiz mehrheitlich zutrifft. Eine weitere Eigenschaft ist das Vorkommen von [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Feuchtgebiete#Akrotelm_und_Katotelm Akro- und Katotelm]. Nur wenige Torfmoosarten können ein funktionierendes Akrotelm aufbauen. <è!-- vorläufig nicht veröffentlichen: «Ökosystem-Ingenieure»: S. magellanicum, S. papillosum, s. imbricatum, S. fuscum, S. rubellum. -->
Hochmoore sind durch verschiedene menschliche Eingriffe, allen voran Torfabbau und Entwässerungen, meist stark beeinträchtigt. Viele sind in den vergangenen Jahrzehnten renaturiert worden, entsprechend gross sind die Erfahrungen für entsprechende Massnahmen. Sehr oft präsentiert sich die Situation wegen der starken Eingriffe aber komplex (z. B. sehr starke Reliefierungen, Mineral- und Nährstoffeinflüsse von aussen, viele Gräben, etc.). Bei Massnahmen geht es in der Regel darum, die Regeneration einzuleiten in Richtung eines sich selbstregulierenden Systems und die Akrotelmbildung zu begünstigen. Das Vorkommen der torfbildenden Torfmoose ist dabei ein wichtiger Indikator.
= Literatur =
* Antoniazza, M., Clerc, C., Le Nédic, C., Sattler, T., Lavanchy, G., 2018. Long-term effects of rotational wetland mowing on breeding birds: evidence from a 30-year experiment. Biodiversity and Conservation 27, 749–763. https://doi.org/10.1007/s10531-017-1462-1
* Bamann, T., 2016. Der Goldene Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) im Artenschutzprogramm des Landes Baden‐Württemberg (Präsentation).
* Baumann, A., Fetz, R., Leiser, M., Meier, W., 2002. Aktuelle Beiträge zum Moorentwicklungskonzept Bayern. Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Augsburg.
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