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Libellen
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=== Mikrohabitate ===
Die Mikrohabitate eines Gewässers mit ihren spezifischen strukturellen Eigenschaften sind die Lebensräume der Larven. Unterwasservegetation, Moospolster, Wurzelbärte und kleine Höhlungen bieten den Larven Deckung, sei es beim Ansitz auf der Jagd oder als Schutz vor Feinden, zudem bilden sie Substrate für die Eiablage. Gewisse Arten sind auf einen bestimmten Substrattyp im Gewässer angewiesen: die Kleine Moosjungfer (''Leucorrhinia dubia'') z.B. auf torfigen Untergrund und Torfmoose, die Gestreifte Quelljungfer (''Cordulegaster bidentata'') auf Stellen mit feinkörnigen Kalksinterplättchen, Schlamm und Laubdetritus, die Helm-Azurjungfer (''Coenagrion mercuriale'') auf das Spross-, Blatt- und Wurzelgeflecht von Wasserpflanzen. Strukturelemente wie Totholz, Steine und Wurzelgeflechte machen ein Gewässer vielfältiger, dies nicht nur für Libellen, sondern auch für viele weitere Tierarten – auch Beutetiere von Libellenlarven.
Damit sich in einem [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Stillgew%C3%A4sser/Praxisrelevante_%C3%96kologie Stillgewässer reiche Vegetation entwickeln kann, muss das Wasser – insbesondere von tieferen Gewässern – transparent sein].
Reich strukturierte, teils lückige Ufervegetation bietet den Libellen Sitzwarten, Paarungs- und Eiablageplätze sowie geschützte Stellen zum Schlupf.
Gehölze strukturieren die Gewässer. Für die wärme- und lichtbedürftigen Libellen soll die Bestockung jedoch locker sein, sie kann an kleinen Gewässern auch gänzlich fehlen. An grösseren Stillgewässern genügen einige Bäume oder Büsche. Fliessgewässer sollen ebenfalls gut besonnte Bereiche aufweisen. Durchgehend beschattete Ufer bilden eine Barriere für wandernde Libellenimagines, die Fliessgewässer bevorzugt als Leitlinien nutzen7. Bei der Festlegung des Bestockungsgrades sind auch andere Arten – Vögel, Reptilien oder Kleinsäuger – zu berücksichtigen. Zum Beispiel ist in einem Bach, in dem die seltene Bachmuschel (''Unio crassus'') noch vorkommt, eine zu starke Erwärmung eines Gewässers unerwünscht. Daher soll hier die Bestockung stärker sein als dies für Libellen ideal wäre.