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Moose

49 Bytes hinzugefügt, 13:40, 9. Jul. 2017
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Moose können in Lebensräumen, in denen sie üppig entwickelt sind, grosse Mengen an Wasser speichern (Wasserretention). Bei Starkregen können sie deshalb dazu beitragen, Hochwasserspitzen zu brechen, bei Trockenheit hingegen verdunstet das Wasser langsam. Besonders ausgeprägt ist diese Wasserretention in Hochmooren. Torfmoose, die die Hochmoore aufbauen, können besonders viel Wasser aufnehmen. Hochmoore wirken deshalb wie ein Schwamm in der Landschaft. Die Wasserretention der Moose schützt auch Erdböden vor Erosion. Im Wald bestimmen Moose aufgrund der Wasserspeicherung das Klima wesentlich mit, Neuere Studien zeigen, dass sie auch indirekt bei der Stickstofffixierung eine Rolle spielen, indem stickstoffbindende Cyanobakterien epiphytisch auf Moosen wachsen. Neben ihrem bedeutsamen Einfluss auf die abiotischen Verhältnisse in ihren Lebensräumen, sind Moose Versteck und Lebensraum für Insekten, Schnecken, Reptilien und kleine Säugetiere. Vögel verwenden Moosstücke auch gerne als Polstermaterial für ihre Nester.
[http://www.swissbryophytes.ch/content/index.php/de/mehr-ueber-moose/nutzen-der-moose Mehr zur Bedeutung der Moose im Ökosystem]
== Reproduktion und Ausbreitung ==
Die Standortsansprüche der Gesteinsmoose sind sehr unterschiedlich. Je nachdem, ob ein Standort kalkreich oder kalkarm, stark besonnt oder schattig, in hoher oder tiefer Lage ist, variiert die Zusammensetzung der Moosflora stark. Seltene Gesteinsmoose können auf zeitweilig überschwemmten Felsen an Fluss- und Seeufern, auf Felsen in Gebirgsbächen, an Findlingen oder an Felswänden in alpiner Lage vorkommen. Die Moose der Flussufer sind auf regelmässige Überschwemmungen und sauberes Wasser angewiesen. Einige Arten sind auch im Siedlungsgebiet zu finden, sie wachsen dort auf alten Kalk-, Sandstein- oder Betonmauern und auf alten Ziegeln.
* [http://www.swissbryophytes.ch/content/index.php/de/mehr-ueber-moose/lebensraeume Mehr zu den Lebensräumen der Moose]
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==Allgemeine Massnahmen==
Gefährdete Moose sind primär über ihren Lebensraum zu schützen. Viele Moosarten können aber schon mit wenig Aufwand gefördert werden, für sie ist eine Vielfalt an Strukturen auf kleinem Raum wichtig. Unabhängig von der Art ist jede (kleine) Population schützenswert, da sich viele Moose vegetativ oder durch Selbstbefruchtung vermehren. Die Nachzucht von seltenen Moosen ist schwierig und in der Schweiz bisher kaum angewandt.
Wichtig für den Schutz der Moose ist ihre Berücksichtigung bei grossflächigen Eingriffen, wie Abholzungen oder Baumassnahmen. Besteht die Vermutung auf Vorkommen von seltenen Moosarten, sollen ExpertInnen kontaktiert werden, z.&nbsp;B. via [http://www.swissbryophytes.ch/content/index.php/de/ueber-uns/kontakt Moosflora der Schweiz]. Bei einigen der aufgeführten Fördermassnahmen können auch Synergien zur Förderung von [[Pilze |Pilzen]] und [[Flechten]] genutzt werden.
Folgende allgemeine Massnahmen sind wertvoll für den Moosschutz:
== Landwirtschaftliche Nutzflächen ==
=== Äcker und Brachen erst im Spätherbst umbrechen ===
Seitdem Mitte der 2000er Jahre neue Bodenschutzmassnahmen umgesetzt wurden, werden die Äcker kurz nach der Ernte umgebrochen oder über den Winter mit Gründüngung angesät. Dies erfolgt in den meisten Fällen bis Mitte September und verhindert so die Vermehrung der Ackermoose. Zum Schutz der Ackermoose sollten regelmässig (alle 3-5 Jahre) Stoppelfelder in geeigneten Lagen bis mindestens Ende Oktober/Anfang November offen und ungebrochen bleiben. Ebenfalls förderlich für Ackermoose, wie z.&nbsp;B. das [http://www.swissbryophytes.ch/content/index.php/de/artportraitverbreitung?taxon_id=nism-10 Einhäusige Gelbhornmoos (''Phaeoceros laevis'' subsp. ''carolinianus'')], sind Biodiversitätsförderflächen (BFF), die offene Bodenstellen aufweisen und bis zum Winter stehen gelassen werden. Eine Studie zeigt, dass kurzlebige BFF bis zu einem Alter von 3 Jahren und konventionell bewirtschaftete Äcker eine ähnliche Artenvielfalt in der Diasporenbank aufweisen, so dass eine reiche Moosflora bei entsprechender Bewirtschaftung möglich ist. In welcher Dichte Stoppelfelder und BFF erhalten werden sollen, ist noch nicht bekannt.
'''Links'''
=Artenschutz=
Für viele Moosarten besteht Handlungsbedarf um sie zu schützen. Aktuelle Informationen zu Verbreitung und Schutzstatus der Schweizer Moosarten werden auf der Webseite der [http://www.swissbryophytes.ch/content/index.php/de/ datenzentrum Schweizer Moosflora] veröffentlicht und stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung. Mittels des «Virtual Data Center VDC» haben die Kantone Zugriff auf sämtliche Fundmeldungen der floristischen, faunistischen und mykologischen Datenzentren. Die Daten können damit bei naturschutzrelevanten Projekten einfach berücksichtigt werden.
Von den aktuell ca. 1100 bekannten Arten und Unterarten aus der Schweiz stehen 420 auf der [http://www.nism.uzh.ch/naturschutz/Prioritaere_Arten_CH.pdf Prioritätenliste der Moose der Schweiz (2011)]. Prioritätsarten für den Naturschutz sind vor allem in höheren Lagen zu finden, im Mittelland haben sie oft ihren Lebensraum verloren. Für den Kanton Bern wurde eine eigene [http://www.vol.be.ch/vol/de/index/natur/naturfoerderung.assetref/dam/documents/VOL/LANAT/de/Natur/Naturfoerderung/LANAT_NF_Prioritaetensetzung_Pilze_Flechten_Moos_de.pdf Prioritätenliste für Pilze, Flechten und Moose (2006)] erstellt. [http://www.swissbryophytes.ch/content/index.php/de/mehr-ueber-moose/gefaehrdung-und-schutz/artenschutz Mehr Informationen zu Prioritäten im kantonalen und europäischen Moosschutz].
Es besteht eine Vielzahl an Artenmerkblättern mit empfohlenen Schutzmassnahmen:
* Entfernung und Reinigung von Findlingen und Kletterrouten durch Kletterer
Neophyten sind nur ein geringes Problem bei Moosen. Einzig das südhemisphärische Kaktusmoos (''Campylopus introflexus'') wird auf offenen Torf- oder sauren Waldböden stellenweise zum Problem. [http://www.swissbryophytes.ch/content/index.php/de/mehr-ueber-moose/veraenderungen/neophyten Mehr zu Moosen und Neophyten]
=Wissenslücken=
= Allgemeine Links =
* [http://www.nism.uzh.ch/naturschutz/rote_liste_de.pdf Schnyder, N. at al. (2004). Rote Liste der gefährdeten Arten der Schweiz: Moose]
* [http://www.swissbryophytes.ch /index.php/de/ Die Moosflora der Schweiz]
* [http://www.bryolich.ch/index_de.html Schweizerische Vereinigung für Bryologie und Lichenologie (BRYOLICH, vormals SVBL)]
* [http://www.blam-hp.eu/ Bryologisch-lichenologische Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa e.V. (BLAM)]
== Glossar und weitere spannende Links ==
* [http://www.swissbryophytes.ch/content/index.php/de/glossar1 Moos-hilfsmittel/glossar Glossar der Moosflora der Schweizvon Swissbryophytes]
* [http://bryophytes-de-france.org/yeswiki/wakka.php?wiki=GloSsaire Glossaire bryologique intéractif de Bryophytes de France]
* [https://www.myswissalps.ch/trail/489 Bergahornweg - Schwarzwaldalp-Rosenlaui]
== Bestimmungsbücher ==
* Empfehlung internationaler Bestimmungsbücher von [http://www.swissbryophytes.ch/content/index.php/de/hilfsmittel/praktische-hinweise/bestimmungsliteratur Moosflora der Schweiz]
* Empfehlung Französischer Bestimmungsbücher von [http://bryophytes-de-france.org/yeswiki/wakka.php?wiki=biblio Bryophytes de France]
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