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Tagfalter

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'''Wälder'''<br />
Für viele Tagfalterarten liegt das Hauptproblem in unseren Wäldern in den homogenen und geschlossenen Hochwaldbeständen, die der Nutz- und Wertholzproduktion dienen. Tagfalter benötigen das Gegenteil: je nach Zielart kann das eine lockere Baumschicht von 30-60% Deckung sein (z.&nbsp;B. für den Gelbringfalter ''Lopinga achine'' oder den Veilchen-Perlmutterfalter ''Boloria euphrosyne''), baumfreie Felsformationen oder Geröllhalden (z.&nbsp;B. für das Hufeisenkleewidderchen ''Zygaena transalpina''* oder den Kreuzdorn-Zipfelfalter ''Satyrium spini''), aber auch Jungwuchsflächen und Aufforstungen (z.&nbsp;B. mit Eichen ''Quercus sp.'' für den Braunen Eichen-Zipfelfalter ''Satyrium ilicis''). Für andere Arten sind weniger das Lichtangebot und die Krautschicht, sondern das Angebot in der Baumschicht ausschlaggebend. Ein Beispiel dafür sind Pionierwälder mit den entsprechenden Weichhölzern wie Salweide (''S. Salix caprea''), Birke (''Betula sp.'') und Zitterpappel (''Populus tremula''). Sie sind für den Grossen Eisvogel (''Limenitis populi''), den Kleinen Schillerfalter (''Apatura ilia''), den grossen Schillerfalter (''Apatura iris'') oder den Trauermantel (''Nymphalis antiopa'') wichtig. <br />
<small>*in höheren Lagen typische Magerwiesenart, in tiefen Lagen oft im Waldareal.</small>
| text = Grosser Fuchs (''Nymphalis polychloros'')
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Für die stenöken Tagfalterarten der Buschgesellschaften sollten die Gehölzränder buchtig ausgebildet sein, wodurch sonnige und schattige Bereiche entstehen. Idealerweise werden die Einbuchtungen teilweise früh und allgemein kleinräumig gestaffelt gemäht, um das Nektarangebot zu verbessern. Die Baumschicht sollte nur sehr locker ausgebildet sein und bei Bedarf entsprechend ausgelichtet werden. Die Strauchschicht weist idealerweise verschiedene Sukzessionsstadien nebeneinander auf (abschnittweise auf Stock setzen). Wichtige Nektarquellen, wie Salweide (''S. Salix caprea''), Traubenkirsche (''Prunus padus''), Vogelkirsche (''Prunus avium''), Schwarzdorn (''Prunus spinosa''), Weissdorn (''Crataegus sp.''), Kreuzdorn (''Rhamnus catharctica''), sowie teilweise auch Brombeere (''Rubus sp.'') und Liguster (''Ligustrum vulgare'') sollen bei der [[Hecke/Unterhalt und Pflege|Gehölzpflege]] gefördert werden. Für den Kleinen Schlehen-Zipfelfalter (''Satyrium acaciae'') ist zudem grobes Totholz von grosser Bedeutung, welches der [[Hecke]] sonnenseitig vorgelagert ist. Diese Art legt die Eier auf Triebe ab, welche über besonntes Totholz und vermutlich auch andere wärmespeichernde Strukturen ragen. Mehr Informationen zu [[Hecke/Unterhalt und Pflege|Unterhalt und Pflege]], sowie zur [[Hecke/Aufwertung|Aufwertung]] von Hecken.
* Baumweissling (''Aporia crataegi'')
* Grosser Fuchs (''Nymphalis polychloros'')
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'''Arten des Pionierwaldes''':
Für die stenöken Tagfalterarten des Pionierwaldes ist das Vorhandensein von Weichhölzern ausschlaggebend. Um grössere Bestände von Pionierhölzern und Lichtbaumarten zu fördern, müssen Lücken in der Baumschicht von mindestens ¼&nbsp;ha, besser 1&nbsp;ha, geschaffen werden. Pionierhölzer und Lichtbaumarten sollten generell geschont und gefördert werden. Nicht nur Tagfalter, sondern viele weitere Insektenarten, sind auf diese wirtschaftlich nicht interessanten Gehölze angewiesen, wie z.&nbsp;B. Salweide (''S. Salix caprea''), Zitterpappel (''Populus tremula''), Birke (''Betula sp.''), usw.
* Kleiner Schillerfalter (''Apatura ilia'')
* Grosser Schillerfalter (''Apatura iris'')
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