* [http://www.eawag.ch/de/abteilung/fishec/projekte/projet-lac/ Projet Lac]
* [https://www.rivermanagement.ch/fileadmin/sites/rivermanagement/produkte_publikationen/hilfsmittel/rhone_thur/Woolsey_etal_2005_web.pdf Indikatorblätter des Handbuchs zur Erfolgskontrolle Fliessgewässerrevitalsierungen]
= Gefährdung =
Gemäss der aktuellen Artenliste der Verordnung zum Bundesgesetz über die Fischerei (VBGF) sind neun Fischarten in der Schweiz ausgestorben. Wird die aktuelle Taxonomie betrachtet (Forellen (''Salmo spp.''), Felchen (''Coregonus spp.'') und Seesaiblinge (''Salvelinus spp.'') getrennt in verschiedene Arten) sind es noch deutlich mehr. Von den heute noch vorkommenden Arten sind neun Arten vom Aussterben bedroht. Vierzehn weitere sind stark gefährdet. Die Anfälligkeit für Bestandsrückgänge ist umso grösser ist, je spezialisierter die Lebensweise einer Art ist. Dies zeigt sich sowohl bei den verschiedenen Ernährungsgilden, als auch bei der Bindung an spezifische Laichsubstrate oder bei den Wanderdistanzen. Sechs von sieben Langdistanzwanderern sind in der Schweiz ausgestorben. Generell sind Arten, die bevorzugt in Fliessgewässern leben, am stärksten gefährdet.
Die Rote Liste wird derzeit überarbeitet. Sie soll in Zukunft auch die heute bekannte endemische [https://www.petri-heil.ch/felchen-ist-nicht-gleich-felchen/ Felchenvielfalt] auflisten, für welche die Schweiz im Artenschutz eine besondere Verantwortung trägt.
Eine Vielzahl von anthropogenen Faktoren wirkt negativ auf Fische ein. Im Rahmen eines grossangelegten Forschungsprojektes wurde der Bestandsrückgang der Forellen (''Salmo spp.'') in der Schweiz vertieft untersucht. Als Haupterkenntnis der Forscher hat sich herauskristallisiert, dass der Rückgang nicht einer, sondern mehreren Ursachen und ihrer kombinierten Wirkung zuzuschreiben ist. Was für die Forellen (''Salmo spp.'') gilt, gilt auch für die meisten anderen Fischarten. Der Netz Natur Film, der 2017 vom SRF ausgestrahlt wurde, zeigt dies für Fliessgewässer sehr umfassend und auf eine eindrückliche Art und Weise.
'''Links'''
* [https://www.fischereiberatung.ch/news/aktuell2012/fiber_biodiv.pdf Die Biodiversität der Schweizer Fische]
* {{link_shop_cscf_de}}: Fauna Helvetica, Pisces, Atlas.
* [http://www.iucnredlist.org/ IUCN Red List]
* [https://www.bafu.admin.ch/dam/bafu/de/dokumente/biodiversitaet/uv-umwelt-vollzug/rote_liste_der_gefaehrdetenartenderschweizfischeundrundmaeuler.pdf.download.pdf/rote_liste_der_gefaehrdetenartenderschweizfischeundrundmaeuler.pdf Rote Liste der gefährdeten Arten der Schweiz: Fische und Rundmäuler]
* [https://www.srf.ch/play/tv/netz-natur/video/netz-natur-unsere-verwandten-im-wasser-schweizerdeutsch?id=985b184b-5b86-47bb-a8ef-ee109a6ab05e&startTime=0.977895&station=69e8ac16-4327-4af4-b873-fd5cd6e895a7 Netz Natur – Unsere Verwandten im Wasser (07.12.2017)]
* [https://www.srf.ch/sendungen/netz-natur/uebersicht Netz Natur – Stimme für die Fische (05.04.2018)]
* [http://www.fischnetz.ch/ Fischnetz: Netzwek Fischrückgang auf der Spur]
* [https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19930332/201801010000/923.01.pdf Artenliste nach VBGF (Aktueller als die Rote Liste)]
* [https://www.petri-heil.ch/felchen-ist-nicht-gleich-felchen/ Felchen ist nicht gleich Felchen]
== Habitate ==
Die Zerstörung der Habitate ist in Fliessgewässern und teilweise auch in Seen eine der Hauptursachen für den Rückgang der Fische. 22 % der Schweizer Fliessgewässer sind morphologisch stark beeinträchtigt bis naturfremd. Wird nur das Flachland betrachtet, wo die grösste Artenvielfalt der Fische lebt, sind gar 38 % in einem schlechten Zustand. Grosse Fliessgewässer, die in natürlichem Zustand Biodiversitätshotspots der Fische wären, sind ebenfalls überdurchschnittlich stark verbaut (40 % mind. stark beeinträchtigt). Hautpursachen sind die Siedlungen, die Landwirtschaft und die Wasserkraftnutzung.
{{Fotos-links-600px
| bilddatei = Morphologie Fliessgewaesser Quelle Strukturen Fliessgewaesser 96 dpi.png
| text = Anteil der Gewässer in einem schlechten morphologischen Zustand nach Höhenstufen. Siehe S. 37 des unten aufgeführten Berichts.
}}
'''Links'''
* [https://www.bafu.admin.ch/dam/bafu/de/dokumente/wasser/uz-umwelt-zustand/strukturen_der_fliessgewaesserinderschweiz.pdf.download.pdf/strukturen_der_fliessgewaesserinderschweiz.pdf Strukturen der Fliessgewässer in der Schweiz]
== Vernetzung ==
In Fliessgewässern wird die Längsvernetzung vielerorts durch Wehre, Staudämme, künstlichen Abstürze, Kiessammler, Restwasserstrecken usw. erschwert oder verunmöglicht. Allein die Zahl kraftwerkbedingter Wanderhindernisse liegt bei ca. 1000. Die Gesamtzahl der Wanderhindernisse liegt gar bei ca. 10'000. Die laterale Vernetzung wird vielerorts durch den Uferverbau und die Tieferlegung der Gewässer unterbrochen. Die vertikale [https://www.biodivers.ch/de/index.php/%C3%96kologie#Vernetzung Vernetzung] schliesslich wird vor allem durch die {{link kolmation wikipedia de}} der Sohle reduziert, verursacht durch zu hohe Feinsedimentfrachten, durch Geschiebemangel und Mangel in der Abflussdynamik. Die Kolmation verhindert, dass kieslaichende Fischarten ihre Eier in den Kies einbringen können oder führt zum Ersticken der Eier durch mangelhafte Versorgung mit Sauerstoff. Kolmation führt zudem zu einem Verlust des Kieslückenraumes durch Verfüllung mit Feinstoffen. Der Kieslückenraum ist Lebensraum und Rückzugsgebiet der Wirbellosen des Gewässergrundes. Diese Wirbellosen (Benthos) stellen die Haupt-Nahrung der Fische dar.
'''Links'''
* [https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/wasser/fachinformationen/massnahmen-zum-schutz-der-gewaesser/renaturierung-der-gewaesser/fischgaengigkeit.html BAFU: Fischgängigkeit]
== Wasserqualität ==
Im 20 Jahrhundert waren insbesondere chronische Belastungen mit Nährstoffen die zu starken Algenwachstum, Kolmation und Sauerstoffmangel führten, die auffälligsten Defizite in der Wasserqualität. Gerade in Stillgewässern führte die Eutrophierung zu Sauerstoffmangel mit massiven Folgen für das Artengefüge dieser Seen, so auch bei den [http://www.fischereiberatung.ch/wissen/felchen.pdf Felchen] (''Coregonus spp.''). Um diesen Zustand zu beheben, wurden landesweit Kläranlagen gebaut. Dadurch und dank Massnahmen in der Landwirtschaft nahm die Nährstoffbelastung in vielen Gewässern wieder ab.
Die Probleme mit anderen chemischen Belastungen, den Mikroverunreinigungen durch zum Beispiel Arzneirückstände und Pestizide, haben hingegen zugenommen. Diese schwächen die Fische direkt, was zu einer Verringerung der Resistenzen gegenüber anderen Stressoren wie [https://de.wikipedia.org/wiki/Saprolegnia Verpilzungen] (''Saprolegnia parasitica'') oder der [https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/tiere/tierseuchen/uebersicht-seuchen/alle-tierseuchen/proliferative-nierenkrankheit-der-fische.html proliferativen Nierenkrankheit] (PKD) führt. Hormonell aktive Substanzen führen zu Fehlentwicklungen bei den Geschlechtsorganen der Fische. Indirekt schädigen Mikroverunreinigungen, indem sie zum Beispiel die Nahrungsgrundlage von vielen Fischen, das Phytobenthos oder das Makrozoobenthos negativ beeinflussen.
Nach wie vor führen Unfälle mit Gülle oder der Eintrag von Baustellenabwasser häufig zu akuten Fischsterben. Im Durchschnitt tritt schweizweit ca. an jedem dritten Tag ein akutes Fischsterben in einem Gewässer auf.
'''Links'''
* [https://wa21.ch/wp-content/uploads/2018/04/FA_Mueller_low.pdf Schutz und Weiterentwicklung der Gewässer]
== Temperatur/Klimaerwärmung ==
Die Temperatur der Fliessgewässer wird durch die klimatischen Bedingungen, den Einfluss des Grundwassers, den Typ und die Grösse des Gewässers, Wasserentnahmen, Einleitungen (zum Beispiel bei AKW’s, ARA-Ausflüssen, Wärmepumpen, Strassenabwasser), die Wasserkraftnutzung und die Beschattung der Gewässer auf eine sehr vielfältige Art und Weise beeinflusst. Die Summe dieser Faktoren führt in den meisten Gewässern der Schweiz, speziell ausgeprägt aber im Mittelland, zu einer Erhöhung der Wassertemperatur.
Da die Wassertemperatur für die Fische eine sehr wichtige Rolle spielt [[#Temperatur|(vgl. Kapitel Temperaturgilden)]], hat diese Erhöhung Auswirkungen auf den Lebenszyklus (z. B. schnellere Eientwicklung) und führt zu einer Veränderung der Artenzusammensetzung. Zudem fördert sie gewisse Krankheiten, wie zum Beispiel die [http://www.fischereiberatung.ch/docs/inhalt/pkd_d.pdf proliferative Nierenkrankheit] (PKD) bei den Forellen (''Salmo spp.'').
'''Links'''
* [https://www.bafu.admin.ch/dam/bafu/de/dokumente/hydrologie/fachinfo-daten/temperaturen_in_schweizerfliessgewaessern.pdf.download.pdf/temperaturen_in_schweizerfliessgewaessern.pdf Temperaturen in Schweizer Fliessgewässern]
* [http://www.fischereiberatung.ch/docs/inhalt/pkd_d.pdf PKD - Die proliferative Nierenkrankheit]
* [https://www.bafu.admin.ch/dam/bafu/de/dokumente/wasser/uw-umwelt-wissen/auswirkungen_deshitzesommers2003aufdiegewaesser.pdf.download.pdf/auswirkungen_deshitzesommers2003aufdiegewaesser.pdf Auswirkungen des Hitzesommers 2003 auf die Gewässer]
== Hydrologie/Abflussdynamik ==
=== Schwall-Sunk ===
Der durch einige Kraftwerke verursachte Schwall-Sunk-Betrieb führt zu einer stark erhöhten Frequenz von Hoch- und Niederwasserzuständen im Gewässer. Dies bewirkt eine Verminderung und eine veränderte Zusammensetzung des Makrozoobenthos- und des Fischbestandes. Die Ursache sind unter anderem das Abdriften und das Stranden von Nährtieren und Fischen. Beides nimmt bei Schwall-Sunk gegenüber dem natürlichen Zustand um ein Vielfaches zu ([https://www.biodivers.ch/de/index.php/Renaturierung_und_Revitalisierung#Schwall_und_Sunk Siehe auch]).
{{Fotos-links-600px
| bilddatei = teleossarl_gestrandeteFische_SchwallSunk_96_dpi.jpg
| text = Gestrandete Fische verursacht durch Schwall-Sunk am Doubs
}}
=== Restwasser ===
Restwasserstrecken entstehen unterhalb von Stauwehren oder Talsperren wenn Wasser zur Stromproduktion ausgeleitet wird. Die Restwassermenge bestimmt den zur Verfügung stehende Lebensraum. Sie entspricht sehr oft einem tiefen Niederwasserabfluss, der dann den grössten Teil des Jahres herrscht. Ist die Wassermenge zu gering angesetzt, können gewisse Fischarten nicht mehr überleben. Der Grund liegt dabei vor allem bei einer generellen Reduktion des Habitatangebotes aufgrund des geringen Wasservolumens. Zudem sind die [[#Longitudinale_Wanderungen|Wandermöglichkeiten]] eingeschränkt. Aber auch Veränderungen des Temperaturregimes (Wasser aus dem Grundablass in Stauseen ist unnatürlich kühl, geringe Restwassermenge erwärmt sich im Sommer stark) können das Überleben empfindlicher Arten beeinflussen.
=== Natürliche Hochwasserdynamik ===
Hochwasserereignisse sind die natürlichen, treibenden Kräfte eines Fliessgewässers. Sie garantieren den Transport von Geschiebe und Schwemmholz. Dabei kommt auch die Gewässersohle in Bewegung, was der {{link kolmation wikipedia de}} entgegenwirkt. [[#Reproduktion|Lithophile Fischarten]] und Fischnährtiere des [https://www.biodivers.ch/de/index.php/%C3%96kologie#Vernetzung Interstitials] sind auf diese Dynamik angewiesen. Zudem sind Hochwasser und die mit ihnen verbundenen Überschwemmungen essentiell für die Erhaltung der Still- und Fliessgewässer begleitenden Auengebiete. Alle Lebewesen der Auen profitieren von diesen Überflutungen, auch Fische, die diesen Lebensraum, zum Beispiel zur Fortpflanzungszeit während den Frühlingshochwassern in Seen und grösseren Flüssen nutzen. Insbesondere Speicherkraftwerke und regulierte Seen berauben die abwärts liegenden Fliessgewässer ihrer Dynamik und damit ihrer Lebenskraft.
=== Links ===
* [https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/biodiversitaet/publikationen-studien/publikationen/gewaesseroekologische-auswirkungen-schwallbetriebes.html Gewässerökologische Auswirkungen des Schwallbetriebes]
* [https://www.dora.lib4ri.ch/eawag/islandora/object/eawag%3A9784/datastream/PDF/view Wie reagieren Fliessgewässer auf künstliche Hochwasser?]
== Feststoffe ==
Unter den Feststoffen eines Fliessgewässers versteht man das Geschiebe (Kies und Steine), das Feinmaterial (Sand und Silt) und das Schwemmholz. Ein naturnaher Feststoffhaushalt ist ein elementarer Bestandteil der Gewässerdynamik. Ist dieser gestört (zum Beispiel durch Kies- und Schwemmholzsammler, Kiesentnahmen, Kraftwerke, Entfernung von Totholz durch den Gewässerunterhalt) verschwindet die Modelliermasse des Fliessgewässers, die zusammen mit der Abflussdynamik das Gerinne gestaltet. So verschwinden oder kolmatieren beispielsweise die Kiesbänke, die für alle litophilen Fischarten überlebenswichtig sind.
Künstlich erhöhte Transporte von Feinsedimenten können aber negative Folgen haben. Spülungen und Entleerungen von Stauräumen bedeuten eine grosse Belastung für die Fliessgewässer unterhalb der Stauhaltungen. Am stärksten davon betroffen sind die Makroinvertebraten und damit auch die Fische.
'''Links'''
* [https://www.bafu.admin.ch/dam/bafu/de/dokumente/wasser/uv-umwelt-vollzug/oekologische_folgenvonstauraumspuelungenempfehlungenfuerdieplanu.pdf.download.pdf/oekologische_folgenvonstauraumspuelungenempfehlungenfuerdieplanu.pdf Ökologische Folgen von Stauraumspühlungen]
* {{link totholz bern de}}
== Auswirkungen der Fischerei/Bewirtschaftung ==
Die Fischerei kann sich auf verschiedene Art und Weise auf den Fischbestand auswirken. Einerseits kann eine zu starke Entnahme den Bestand so stark reduzieren, dass dieser nicht mehr lebensfähig ist. Andererseits kann es auch zu einer fischereilich induzierten Evolution kommen, wenn zum Beispiel schnellwachsende Fische früher gefangen werden als langsam wachsende Fische, was ersteren einen evolutionären Nachteil beschert. Da sich langsam wachsende Fische häufiger und erfolgreicher fortpflanzen, kann diese Fangpraxis mit der Zeit in der gesamten Population zu einem Rückgang des Längenwachstums führen. Dies wurde zum Beispiel im Nordatlantik beim Dorsch nachgewiesen. Bei der Felchenfischerei wird dieser Effekt in einigen Seen als massgebender Faktor für den Rückgang im Felchenwachstum angesehen. Insbesondere bei stark befischten Arten wird vermutet, dass die fischereilich induzierte Evolution einen grossen Einfluss auf den Fischbestand hat.
Im Rahmen der fischereilichen Bewirtschaftung wird zudem versucht, den Bestand von stark genutzten Fischarten wie z.B der atlantischen Forelle (''Salmo trutta'') und der verschiedenen Felchenarten (''Coregonus spp.'') durch Besatzmassnahmen zu stützen. Diese Praxis beherbergt ebenfalls Risiken, wie zum Beispiel die Verbreitung von Krankheiten oder der Verlust von lokaler Anpassung. Der Nutzen von Besatzmassnahmen zur Bestandserhaltung wird daher zunehmend in Frage gestellt.
Zudem kann Besatz in bisher fischlose Gewässer für andere Artengruppen schwerwiegende Auswirkungen haben, so z. B. für die [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Libellen#Koexistenz_mit_Fischen Libellen] oder sehr oft auch für [http://www.karch.ch/karch/de/home/amphibien-fordern/fische-und-amphibien.html Amphibien].
'''Links'''
* [http://www.fischereiberatung.ch/newsletter/Newsletter_01_17/index Von frühreifen Dorschen und guten Vätern – oder wie Fischerei die Evolution von Fischpopulationen beeinflussen kann.]
* [https://www.bafu.admin.ch/dam/bafu/de/dokumente/fischerei/uw-umwelt-wissen/erfolgskontrollezumfischbesatzinderschweiz.pdf.download.pdf/erfolgskontrollezumfischbesatzinderschweiz.pdf Erfolgskontrolle zum Fischbesatz in der Schweiz]
* [http://www.fischereiberatung.ch/wissen/2015_uploads/erfolgskontrolle_besatz_1_d.pdf Artikelserie Erfolgskontrollen Fischbesatz]
* [https://www.fischereiberatung.ch/news/Seminar_2018/Fischbesatz_Hefti_DE Fischbesatz in Fliessgewässern: Praxis im Wandel]
== Invasive Arten ==
2002 wurden die ([https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/biodiversitaet/publikationen-studien/publikationen/einwanderungen-von-fischarten.html invasiven Fischarten]) im Detail beschrieben. Die aktuellste Liste ist der Verordnung zum Bundesgesetz über die Fischerei (VBGF, siehe unten) zu entnehmen. Demnach umfasst die Fischfauna der Schweiz offiziell 14 landesfremde Fischarten, die zumeist etablierte Bestände bilden konnten. 13 Arten gelangten durch gezielten Besatz oder das Einschleppen via Besatzmaterial, zwei Arten über die Zierfischhaltung in die Gewässer.
[https://de.wikipedia.org/wiki/Allochthone_Art Allochthone] Fischarten können in vielerlei Hinsicht negative ökologische Auswirkungen haben. So ist beispielsweise ein Konkurrenz- oder Prädationsdruck auf einheimische Arten möglich. Die Ausbreitung des standortfremden Stichlings (''Gasterosteus gymnurus'') wird zum Beispiel als ein möglicher Grund für den Bestandsrückgang der Felchen (''Coregonus spp.'') im Bodensee angesehen und aktuell im Rahmen eines vertieften [https://seewandel.org/ Forschungsprojekts] untersucht. Auch eine Hybridisierung mit nah verwandten Vertretern der lokalen Fauna oder das Einschleppen von Krankheiten und Parasiten kann zu Beeinträchtigungen führen. Es ist damit zu rechnen, dass in den nächsten Jahren weitere allochthone Fischarten in Schweizer Gewässer gelangen werden. Die Situation im Einzugsgebiet des Rheins steht dabei im Zentrum der Betrachtung. Die letzte bekannte Einwanderung betrifft die [http://www.bs.ch/dam/jcr:c9941895-32b2-4b61-b3ec-8d95b5c975d4/grundeln.pdf invasiven Grundeln], die um 2011 in den Rhein bei Basel eingewandert sind und sich seither massiv rheinaufwärts ausbreiten.
'''Links'''
* [https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/biodiversitaet/publikationen-studien/publikationen/einwanderungen-von-fischarten.html Einwanderung von Fischarten in die Schweiz]
* [https://extranet.kvu.ch/files/documentdownload/161220142623_Grundelstrategie_2016_29.11.16.pdf Schwarzmeergrundeln Schweiz]
* [http://www.bs.ch/dam/jcr:c9941895-32b2-4b61-b3ec-8d95b5c975d4/grundeln.pdf Merkblatt: Invasive Grundeln erobern den Rhein]
* [https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19930332/index.html Liste der invasiven Arten in der Verordnung zum Bundesgesetz über die Fischerei]
= Erhaltung und Förderung =