Änderungen

Wechseln zu: Navigation, Suche
Nutzungszeitpunkte und Nutzungsfrequenz (Flächenebene)
Unter bestimmten Zielvorstellungen wird in geeigneten Wiesen zur Biodiversitätsförderung ein Spätschnitt propagiert: aus faunistischer Sicht werden dabei in Extensivwiesen bei einem späten Mahdzeitpunkt auf die Vorzüge für wiesenbrütende Vögel (Braunkehlchen, Feldlerche und Baumpieper) und das erfolgreiche Abschliessen der Entwicklungszyklen vieler Arthropoden hingewiesen. Ein Spätschnitt verändert die Vegetation jedoch mittel- und langfristig, was auch zu entsprechenden Veränderungen in den Artengemeinschaften der Tiere führt. Die (teils kontroversen) Studienergebnisse zu dieser Thematik zeigen wiederum, dass es keine allgemeingültigen Empfehlungen zum optimalen Schnittzeitpunkt gibt und die anfangs dieses Kapitels erwähnten Entscheidkriterien befolgt werden sollten. Unabhängig von der Wahl des Schnittzeitpunktes ist wichtig, dass der letzte Aufwuchs genutzt wird, damit der Bestand nicht zu hoch in den Winter geht. <br />
Nebst der Wahl des optimalen (ersten) Schnittzeitpunktes ist auch das Intervall zwischen zwei oder mehr Nutzungen für die Vegetationszusammensetzung und damit die Biodiversitätsförderung von Bedeutung. Empfohlen wird mehrheitlich ein langes Intervall zwischen der ersten und zweiten Mahd von mindestens sechs, besser acht bis zwölf Wochen (Poschlod 2011, Grün Stadt Zürich 2010). Ebenfalls biodiversitätsfördernd ist die Staffelmahd, bei welcher die frühesten bzw. spätesten Nutzungstermine jeweils zeitlich nach vorne bzw. hinten verschoben werden. Als Variation gibt es beispielsweise auch die Nutzungsvariation in Form eines Dreijahreszyklus (2 Jahre spät nutzen, 1 Jahr früh nutzen) auf einer Fläche. <br />
Beim Ernteverfahren ist wichtig, dass das Schnittgut nicht sofort abgeführt, sondern als Bodenheu auf der Fläche getrocknet wird, damit eine Notreifung möglichist, mehr Samen auf der Fläche verbleiben und Kleintiere andere geeignete Habitate aufsuchen können. Ausserdem ist darauf zu achten, dass mit dem Schnittgut nicht niedrigere Bodenstellen aufgefüllt werden (insbesondere auch bei der Mahd mit der Motorsense) – Keimstellen, welche für die erfolgreiche Reproduktion der Wiesenpflanzen wichtig sind, sollen offenbleiben. Auf das Mulchen von Wiesen und Weiden ist zu verzichten.
<br />
1.641
Bearbeitungen

Navigationsmenü