Hecke/Unterhalt und Pflege

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Hecken brauchen Pflege: Die Sträucher müssen regelmässig zurückgeschnitten werden, der Krautsaum muss gemäht werden und Kleinstrukturen kann man optimieren und sukzessive ergänzen. Dieser Artikel bietet Informationen zum Unterhalt von neuen und bestehenden Hecken und den Vergleich verschiedener Unterhaltsarten.

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Pflegeauflagen für Landwirte, die ihre Hecken als BFF anmelden
Landwirte, welche ihre Hecken als Biodiversitätsförderflächen (BFF) angemeldet haben, müssen Pflegeauflagen einhalten. Mehr Informationen zu den Pflegeauflagen

Pflegeplan

Ein Pflegeplan ist nicht unbedingt erforderlich. Es genügt, wenn wenige Ziele und allenfalls ein paar Grundsätze festgelegt und die Pflege darauf ausgerichtet werden (vgl. Artikel Grundlagen). Eine Pflegeplan kann wichtig sein, wenn die Pflege von Unternehmen oder Gemeindeangestellten durchgeführt wird. In diesem Fall erleichtert es Planung und Budgetierung.

Heckenpflege

Grundsätze und Absicht

Heckenpflege ist nicht schwierig. Die häufigsten Fehler sind fehlender und zu häufiger Unterhalt. Der Unterhalt soll sich an bestimmten Zielen orientieren. In der Regel hat die Pflege zum Ziel, eine stufige, artenreiche Hecke zu erhalten und zu fördern.

  • Die Heckenpflege nur in der Vegetationsruhe (November-März) durchführen, um die heckenbewohnenden Tiere nicht zu stören.
  • Die Heckenpflege differenziert ausführen: langsam wachsende Gehölze wie Weissdorn (Crataegus sp.), oder Kreuzdorn (Rhamnus cathartica) nur zurückschneiden, schnell wachsende Arten wie Haselstrauch (Corylus avellana) oder Roter Hartriegel (Cornus sanguinea) bei Bedarf auf den Stock setzen. Mehr Informationen zu den Zielen bei der Heckenpflege und der selektiven Pflege von Haselhecken
  • Abschnittsweise pflegen, um in den anderen Bereichen der Hecke die Lebensräume zu erhalten („Umtriebspflege“). In der Regel pro Jahr nicht mehr als ein Drittel der Heckenlänge pflegen. Bei langen Hecken nicht mehr als 20 Meter am Stück pflegen und zwischen gepflegten Abschnitten mindestens 10 Meter ungepflegt belassen.

Markante alte Bäume und Totholz als Biotopbäume stehen lassen. Abgefallene Äste zu Haufen schichten. Die Mantelzone mit Buchten gestalten und durch die Pflege vielstufige, ungleichaltrige Strukturen fördern mit einem lichten Kronendach und dichter Gehölzschicht. Licht ist Lebenselixier für die Natur. Wenn z. B. ein Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus) mit seinen auffälligen Blüten zur Geltung kommen soll, muss ihm Licht gegeben werden. Eine Salweide (Salix caprea), die stark zurückgeschnitten wurde, darf nicht im Schatten anderer Gehölze verschwinden, damit sie wieder kräftig gedeihen kann. Generell gilt, dass Schnittstellen Licht für das Austreiben benötigen und dass Sträuchern, welche gefördert werden wollen, bewusst Licht gegeben wird. Zudem brauchen auch Kleinstrukturen Licht und Wärme.

Pflege ist oft situativ: Es ist schwierig und daher meist auch nicht sinnvoll, einen starren Pflegerhythmus vorzugeben. In Broschüren liest man oft, dass man denselben Abschnitt in einem Turnus von einigen Jahren pflegen soll. In der Regel stimmt das. Weichen Sie aber davon ab, wenn sich die Hecke nicht wie gewünscht entwickelt. Wir raten deshalb von Pflegeplänen mit fixen Vorgaben ab. Orientieren Sie sich an Ihren Zielen. Mehr Informationen zu Literatur mit detaillierteren Angaben zur Pflege und zu Fehlern, die bei der Pflege vermieden werden können.

Pflege in den ersten Jahren

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Eine Hecke zehn Jahre nach der Pflanzung. Ein Pflegeeingriff war bis dahin nicht notwendig.

Aus ökologischer Sicht ist in den ersten Jahren nach der Pflanzung keine Pflege notwendig. Die jungen Sträucher etablieren sich von selbst, da sich in unseren Breiten auf brachliegenden Wiesen und Feldern spontan Sträucher aus Samen entwickeln. Das Gras um die neu gepflanzten Sträucher schützt diese vor der heissen Sommersonne und es trägt dazu bei, die Feuchtigkeit zurückzuhalten. Zudem finden im ungemähten, hohen Gras zahlreiche Kleintiere Unterschlupf. Es ist Rückzugsgebiet für Rehkitze und Brutplatz für Vögel, wie zum Beispiel die Goldammer (Emberiza citrinella).

Wird das alte Gras um die Sträucher als störend empfunden, z. B. im Siedlungsraum, kann der Aufwuchs zwischen den Gehölzen niedergetreten, ausgerissen oder von Hand ausgemäht werden, z. B. mit einer Japanischen Sichelschere. Diese Arbeiten sollten erst nach der Brutzeit im August erfolgen. Von der Verwendung eines Mähfadens wird abgeraten, da dadurch die Sträucher oft verletzt werden und absterben. Wässern ist nur bei extremer Trockenheit notwendig. Frühestens 3 Jahre nach der Pflanzung ist darauf zu achten, dass schnell wachsende Arten zurückgeschnitten werden.

Spätere Zeit

Ab etwa dem 6. Jahr beginnt sich die Hecke voll auszubilden und es kann mit der abschnittweisen Pflege begonnen werden. Jetzt muss vor allem darauf geachtet werden, dass sich die Hecke in die gewünschte Richtung entwickelt (Niederhecke, Hochhecke, Baumhecke), dass die Vielfalt an Gehölzarten und Strukturen erhalten bleibt und dass langsam wüchsige Sträucher genügend Platz haben.

Es werden folgende Pflegearten unterschieden:1

  • Auslichten: Gezieltes zurückschneiden auf kräftige Seitentriebe. Geeignet für eher langsam wachsende Arten wie: Liguster (Ligustrum vulgare), Weissdorn (Crataegus sp.), Heckenrose (Rosa canina), Kornelkirsche (Cornus mas), Vogelkirsche (Prunus avium), Traubenkirsche (Prunus padus), Holunder (Sambucus sp.).
  • Verjüngen: Ältere Triebe 10 bis 20 cm über Boden abschneiden. Geeignet für mehrtriebige, stark wachsende Gehölze wie: Hasel (Corylus avellana), Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus), Weide (Salix sp.), Schneeball (Viburnum sp.), Holunder (Sambucus sp.), Geissblatt (Lonicera sp.), Feldahorn (Acer campestre), Hagebuche (Carpinus betulus).
  • Quirlschnitt: Schnitt immer an der gleichen Aststelle. Diese Schnittform ist zur Förderung von Brutvögeln besonders geeignet, da an den Schnittstellen katzensichere Brutplätze entstehen. Geeignet für Dorngehölze wie: Weissdorn (Crataegus sp.), Schwarzdorn (Prunus spinosa), Heckenrose (Rosa canina), aber auch für Feldahorn (Acer campestre) oder Weiden (Salix sp.).
  • Formschnitt/Erziehungsschnitt: Seitentriebe zurückschneiden um Haupttrieb zu fördern. Geeignet für Arten wie: Ahorn (Acer sp.), Hagebuche (Carpinus betulus), Esche (Fraxinus excelsior), Linde (Tilia sp.), Eiche (Quercus sp.), Ulme (Ulmus sp.), Vogelkirsche (Prunus avium), Wildapfel (Malus sylvestris), Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus).
  • Auf Stock setzen: Triebe 0 bis 20 cm über Boden abschneiden. Je tiefer geschnitten wird, umso weniger Triebe werden gebildet. Geeignet für: Hasel (Corylus avellana), Hagebuche (Carpinus betulus), Weide (Salix sp.), Hartriegel (Cornus sanguinea), Faulbaum (Frangula alnus), Esche (Fraxinus excelsior), Ahorn (Acer sp.), Schneeball (Viburnum sp.), Geissblatt (Lonicera sp.).
  • Kopfschnitt: Neue Triebe direkt auf den Kopf zurückschneiden. Bei Weiden (Salix sp.) alle 1 – 5 Jahre, bei den übrigen Bäumen alle 3 bis 10 Jahre. Schnittart geeignet für: Alle Weidenarten (Salix sp.), Schwarzpappel (Populus nigra), Stieleiche (Quercus robur), Esche (Fraxinus excelsior).

Die Pflege der verschiedenen Heckentypen ist grundsätzlich ähnlich. Niederhecken müssen am häufigsten gepflegt werden (ca. alle 2-3 Jahre), Baumhecken am seltensten. In der Hoch- oder Baumhecke können einzelne Bäume, wie Eiche (Quercus sp.), Mehlbeere (Sorbus aria) oder Feldahorn (Acer campestre) als Überhälter von der Pflege ausgespart bleiben. Informationen zum richtigen Schnitt je nach Gehölzart stehen im Merkblatt der Agridea (2015). Hecken – richtig pflanzen und pflegen.

1Aus: Studer, J. (2014). Hecken - Pflege und ökologischer Wert und Benz, R. et al., Agridea (2015). Hecken – richtig pflanzen und pflegen

Manuelle Pflege inkl. Motorsäge

BirdLife Heckenpflege Motorsäge IMG 0255.JPG
Die Heckenpflege mit der Motorsäge ist bei kurzen Heckenabschnitten effizient.

Wenn viele Personen mithelfen, werden Hecken am besten von Hand gepflegt. Kleinere Heckenabschnitte können gut von Einzelpersonen manuell unterhalten werden, für längere Abschnitte lohnt sich der Einsatz von Maschinen.

Ausrüstung:

  • Ohne Einsatz von Maschinen: Feste Schuhe und Handschuhe
  • Bei Einsatz von Kettensägen: erforderliche Schutzausrüstung gemäss SUVA-Vorschriften: Schutzbrille, Schnittschutzhose, festes Schuhwerk, Helm mit Gehör- und Gesichtsschutz

Werkzeuge:

  • Handsäge, Baumschere:
    • Geringe Flächenleistung, anstrengende Arbeit in gebückter Haltung
    • Sauberer Schnitt
    • Geeignet für Unterhalt in Gruppen und zur Vor- bzw. Nachbereitung eines Maschineneinsatzes und für Verjüngungsschnitt
  • Kettensäge:
    • Mittlere Flächenleistung
    • Ermöglicht grossflächiges und zugleich individuelles Arbeiten
    • Meist anstrengende Arbeit in gebückter Haltung
    • Schutzausrüstung und in der Regel Kurs erforderlich (siehe Weiterbildung)
    • Sauberer Schnitt
    • Geeignet für „auf-den-Stock-setzen“, Auslichten, Rückschnitt und Fällen von Bäumen.
  • Nicht empfohlen:
    • Axt, Beil, Gertel: Gefährlich, Schnitt nicht sauber
    • Motorsense mit Kreissägeblatt oder Messerscheibe: Für Entbuschung geeignet, nicht aber für die Pflege

Maschinelle Pflege

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Im 7 minütigen Video von FiBLFilm wird die Heckenpflege mit Schlegelmulcher, Fallgreifer, Frässblattsystem und Motorsäge vorgestellt.

Um Zeit- und Personalbedarf einzusparen und einen höheren Personenschutz zu gewährleisten, werden Hecken mehr und mehr maschinell gepflegt. Dabei kommen vor allem an Ausleger von Traktoren oder von Schleppern montierte, hydraulisch arbeitende Geräte zum Einsatz. Diese werden hautpsächlich für den Rückschnitt verwendet, weniger für das „Auf-den-Stock-Setzen“.

Ausrüstung: Je nach Einsatz von Maschinen

Maschinen:

  • Schlegelmäher/mulcher
  • Fallgreifer/Greifschere (an Trägerfahrzeug)
  • Frässblattsystem
  • Hydraulische Heckenschere: Regelmässiger Rückschnitt von Heckenseiten und -oberkannte, für dünne Äste bis 9 cm Durchmesser

Manuelle oder maschinelle Pflege?
Studien in England und Frankreich2 haben nachgewiesen, dass der Pflegeeinsatz mit dem Schlegelmäher keine negativen Auswirkungen auf die Artenzusammensetzung der Sträucher und die Heckenbewohner hat. Dem Neuntöter (Lanius collurio) und der Goldammer (Emberiza citrinella) bieten die dichten Triebe, die aus den geschnittenen Gehölzen spriessen, sogar gute Nistbedingungen. Die Pflege mit dem Schlegelmäher eignet sich allerdings nur bei etablierten Hecken mit einer sehr guten Artdurchmischung oder für Hecken mit einem sehr hohen Anteil Dornensträuchern. Wird beobachtet, dass sich die Artenzusammensetzung unter dieser Pflegemethode verschlechtert, kann ergänzend selektiv gepflegt werden um gewisse Sträucher zu fördern. Die Pflege mit dem Schlegelmäher eignet sich nicht für die Aufwertung von verarmten Hecken, da sich ohne selektive Pflege die dominierenden Arten durchsetzen.

2 Quelle muss noch ergänzt werden.

Vor- und Nachteile der Pflegemethoden:

Pflegeart Vorteile Nachteile
Konventionelle Pflege (manuell; mit oder ohne Motorsäge)
  • Selektive Pflege möglich
  • Langsam wachsende Gehölze können geschont, schnell wachsende zurückgeschnitten oder auf den Stock gesetzt werden
  • Geeignet für das Arbeiten in Gruppen
  • Anstrengend
  • Geringere Arbeitssicherheit
  • Geringe Flächenleistung
Schlegelmäher/-mulcher
  • Für Niederhecken geeignet
  • Keine Nacharbeit erforderlich
  • Grosse Flächenleistung
  • Nicht selektiv
  • Astenden werden zerfetzt
  • Keine Möglichkeit Asthaufen zu erstellen
Fallgreifer/Greifschere
  • Selektive Pflege möglich
  • Geeignet für gezielte Arbeit an Bäumen und „auf-den-Stock-setzen“ von Hecken
  • Sauberes Ablegen des Schnittgutes und Möglichkeit Asthaufen zu erstellen
  • Mässige Flächenleistung
Frässblattsystem
  • Schnittqualität bei schwachen Ästen einwandfrei, bei starken Ästen sollte nur vorgeschnitten und dann sauber am Stamm mit der Motorkettensäge nachgeschnitten werden
  • Grosse Flächenleistung
  • Anfallendes Astmaterial in einem zweiten Arbeitsschritt zusammennehmen (manuell zusammenlesen und zu Haufen schichten oder mit Zange an Frontlader)
Hydraulische Heckenschere
  • Selektiver Schnitt möglich
  • Schnittqualität einwandfrei
  • Anfallendes Astmaterial in einem zweiten Arbeitsschritt zusammennehmen

Informationen zu den Kosten der unterschiedlichen Pflegemethoden

Fehler, die vermieden werden können

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Unselektives Auf-den-Stock-setzen auf einem zu langen Abschnitt zerstört die Funktionen und Lebensgemeinschaften der Hecke.

Fehlende Pflege:

  • Ohne Pflege entsteht eine artenarme Hecke: Es setzen sich wenige dominante Arten durch, beispielsweise Eschen (Fraxinus excelsior), Hasel (Corylus avellana) oder Hartriegel (Cornus sanguinea), und letztendlich entsteht eine Baumhecke mit wenigen Gehölzen.

Falsche Pflege:

  • Völlig Tabu ist das vollständige Auf-den-Stock-setzen. Wird die gesamte Hecke auf einmal auf den Stock gesetzt, werden sämtliche Funktionen und Lebensgemeinschaften auf einen Schlag zerstört und es dauert Jahre bis sich das Ganze wieder etabliert.
  • Alle paar Jahre unselektives Auf-den-Stock-setzen eines Teils der Hecke: Dies führt zu einer Artenverarmung. Langsam wachsende Pflanzen und solche die das radikale zurückschneiden nicht ertragen werden verdrängt und schnellwachsende Arten wie Hasel (Corylus avellana), Esche (Fraxinus excelsior) und Hartriegel (Cornus sanguinea) gefördert, was den ökologischen Wert einer Hecke stark vermindert. Reine Hasel- oder Hartriegelhecken sind häufig das Resultat einer solchen unspezifischen Pflege.
  • Gleichzeitige Pflege auf mehr als der Hälfte der Länge.
  • Hecke nur einseitig pflegen.
  • Pflege auf die „Hülle“ beschränken, d. h. nur äusserste Äste und Zweige zurückschneiden. Der gewünschte stufige Aufbau bleibt dadurch aus, Hecken werden artenärmer und innen hohl.
  • Ignorierung vom Gehölz typischen Wachstumsverhalten und Platzbedarf, z. B.
    • Auf-den-Stock-setzen langsam wachsender Arten
    • Gehölze mit starken Ausläufern auf den Stock setzen: Bei einigen Arten, z. B. Hartriegel (Cornus sanguinea) oder Schwarzdorn (Prunus spinosa), fördert das Auf-den-Stock-setzen unerwünschte Wurzelausläufer. Das Abschneiden auf Kniehöhe mindert diese Reaktion.
  • Unspezifische Pflege artenarmer Hecken, z. B. schlegeln, auf den Stock setzen.

Schnittgut:

  • Gehäckseltes Schnittgut nicht in der Hecke verteilen: Mit Schnittgut können Asthaufen aufgeschichtet werden. Wenn gehäckselt wird, das Material zu Haufen schichten oder als Holzschnitzel verwenden.
  • Bei der Verbrennung des Schnittgutes gilt es, die kantonalen Weisungen zur Luftreinhaltung zu berücksichtigen.

Kosten

Die Kosten für die Pflege einer Hecke sind im Artikel Grundlagen aufgeführt.

Weiterbildung

Für die Benutzung der Kettensäge ist in der Regel ein Kurs erforderlich. Anbieter sind beispielsweise:

Zu Kursangeboten können ev. die kantonalen Forstämter oder die Revierförster Auskunft geben.

Krautsaum

AK 02967 Waldsaum mit Geranium sanguineum, Trifolium montanum, Euphorbia verrucosa.jpg
Blütenreicher Krautsaum.

Der Krautsaum soll eine magere, blumenreiche Wiese sein oder aus typischen Saumpflanzen bestehen. Den Krautsaum so wenig wie nötig (0 bis 2 Mal pro Jahr), gestaffelt und nie vollständig mähen. Das Schnittgut abführen (Vorgabe gemäss DZV; fehlender Schnitt führt z. B. zum Rückgang von Wiesensalbei (Salvia pratensis).

Wenn eine Hecke als Biodiversitätsförderfläche (BFF) angemeldet ist, müssen Bestimmungen bei der Bewirtschaftung des Krautsaums eingehalten werden. Vernetzungsprojekte machen teilweise weitergehende Vorgaben für die Bewirtschaftung des Krautsaums.

Falls es Probleme mit Ausläufern gibt, diese zweimal pro Jahr mähen (was unter Einhaltung der Schnittstaffelung gemäss DZV im Prinzip möglich ist). Zu einem späteren Zeitpunkt werden auf der Webseite Informationen zu Anlage und Förderung des Krautsaums aufgeschaltet.

Schnittgut von der Heckenpflege

Das anfallende Schnittgut kann auf mehrere Arten verwendet werden:

  • Zum Aufschichten in und am Rand der Hecke. Diese Asthaufen dienen zahlreichen Kleinsäugern, Amphibien, Reptilien usw. als Unterschlupf.
  • Als Brennholz (Stückholz, Äste) oder zum Heizen (Schnitzel).
  • Als Bedeckung von Wegen und Pfaden (Schnitzel).
  • Als Kompost, wenn nur kleine Mengen anfallen.
  • Zur Erstellung einer Modifizierten Benjeshecke.

Ökologisch am wertvollsten ist das Anlegen von (grossen) Asthaufen. Diese besser hoch als breit machen, und wenige grosse sind besser als viele kleine. Mit Vorteil werden sie besonnt. Es kann z. B. ein schnell wachsender Busch auf den Stock gesetzt und dort ein Asthaufen aufgeschichtet werden.

Material, das nicht zu Asthaufen verwertet wird, abtransportieren, da es ansonsten den Neuaustrieb behindern kann und das Brennnesselwachstum fördert. Dickstämmigeres Totholz kann jedoch liegen bleiben, da es die Strukturierung der Hecke fördert. Wenn Material doch gehäckselt und nicht abgeführt wird, dann dieses zu Haufen schichten. Das Verteilen der Häcksel in der Hecke ist zu unterlassen, weil es ökologisch nichts bringt, zu Nährstoffeintrag führt, die Frühblüher unterdrückt, Neophyten begünstigt (z. B. Goldruten) und Luftverschmutzung verursacht.

Autoren

Text Verein biodivers info@biodivers.ch
Pascal König BirdLife Schweiz
Daniel Zucol Spielinstallationen
Review Dany Kreiner SKW AG Garten und Landschaft
Manfred Lüthy Agrofutura
Jacques Studer ÖkoBüro/Bureau d’Ecologie
Rückmeldung Roman Graf Schweizerische Vogelwarte
Begleitgruppe Plattform Naturförderung