Praxisbeispiele

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Bau von Buhnen in der Thur (Kanton Zürich)

Schweiz, verschiedene Beispiele


In der Broschüre "Gewässer aufwerten – für Mensch und Natur" des Bundesamts für Umwelt (BAFU) werden 7 Projekte aus verschiedenen Regionen und mit unterschiedlichem Kontext vorgestellt.

Kanton Aargau


Im Kanton Aargau ist das Ziel vom 1% der Kantonsfläche als Auenschutzpark zu gestalten in der Verfassung verankert. Seit Mitte der 1990er Jahre ist der Kanton an dessen Umsetzung. In der Broschüre «20 Jahre Auenschutzpark Aargau» werden verschiedene Projekte vorgestellt.

Kanton Baselland


Im Rahmen des Projekts «Gummistiefelland» (Link mit detaillierten Informationen) von Pro Natura Baselland wurden seit 2007 im Kanton Baselland diverse Gewässer revitalisiert oder ausgedolt.

Kanton Bern


Bern ist der einzige Kanton mit einem Renaturierungsfonds. Flüsse, Bäche und Seen sollen möglichst naturnah gestaltet werden (Revitalisierung) – in früheren Epochen verbaute Gewässer sollen wieder in ihren natürlichen Zustand zurückversetzt werden (Renaturierung).

Link mit Informationen

Kantone Graubünden und St. Gallen


Der Kanton Graubünden hat schon zahlreiche Projekte realisiert. Sie sind auf der Webseite des Kantons übersichtlich dargestellt.

Alpenrhein (GR, SG, Lichtenstein, Österreich)

Für den Alpenrhein gibt es die Webseite «Zukunft Alpenrhein», auf der die Regierungen der Kantone Graubünden und St. Gallen, das Fürstentum Liechtenstein und das Land Vorarlberg sowie die zuständigen Bundesstellen in Bern und Wien informieren. Darin aufgeführt sind unter anderem abgeschlossene, laufende und geplante Projekte.

Kanton Thurgau

Murg (Frauenfeld)

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Der neu renaturierte Murg-Auen-Park bietet auch viel Raum für Erholungssuchende
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Wieder angeschlossener Altarm im Murg-Auen-Park in Frauenfeld

Im Rahmen des Gesamtprojekts «Murg-Auen-Park» wurden zwischen 2014 und 2016 verschiedene Revitalisierungsmassnahmen an der Murg bei Frauenfeld umgesetzt: So wurden unter anderem fünf Schwellen durch drei flache, strukturierte Blockrampen ersetzt; hart verbaute Ufer wurden aufgebrochen und zu Flachufer; und ein ehemaliger Altarm wurde wieder an die Murg angeschlossen. Diese Massnahmen sollen eine dynamische Breitenentwicklung der Murg ermöglichen. Ausserdem entstand dadurch ein Freizeitraum von hoher Qualität, welcher von der Bevölkerung rege genutzt wird.

Kennzahlen:

  • Jahresmittel (2015) Murg: 3,49 m3/s
  • aufgewertete Strecke: ca. 600 m
  • Kosten: ca. 2 Mio. Fr.


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Kanton Zürich

Thurauen

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Die Thur (Kanton Zürich) vor und nach Revitalisierungsmassnahmen


Mit 453,3 Hektaren ist das Auengebiet Eggrank-Thurspitz das grösste zusammenhängende Auengebiet der Schweiz. Dank dem schweizweit einmaligen Pionierprojekt «Hochwasserschutz und Auenlandschaft Thurmündung» entstand in den letzten Jahren eine wunderschöne Auenlandschaft mit einem natürlichen, sich eigendynamisch entwickelnden Fluss L. Aufgeteilt in 2 Etappen (1. Etappe: 2008-2011, 2. Etappe 2016-2017) wurde die Thur und der Rhein revitalisiert und begleitend weitere Auenaufwertungsmassnahmen umgesetzt, welche zusätzlich wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen schufen. Ferner wurde ein zeitgemässer Hochwasserschutz für die umliegenden Gebiete umgesetzt. Es wurden Bauten und Einrichtungen für Auenbesucher erstellt; dazu gehört mit dem Naturzentrum Thurauen auch ein attraktives Besucherzentrum. Mit Material aus den Thurauen wurden ferner rund 50 Hektaren landwirtschaftliche Böden aufgewertet.

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Revitalisierter Abschnitt der Thur (Kanton Zürich)
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Massnahmen und Etappen des Projekts «Hochwasserschutz und Auenlandschaft Thurmündung»

Seit Anfang der 1990er-Jahre wird die Bestandesentwicklung des Eisvogels von der Thurmündung bis Gütighausen entlang eines 18 km langen Flussabschnitts erfasst. In den letzten Jahren hat die Anzahl Brutpaare deutlich zugenommen. Er profitiert dabei von den Revitalisierungsmassnahmen und von manuell hergerichteten Brutwänden.

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Dank den Revitalisierungsmassnahmen und dem Abstechen von Brutwänden hat der Eisvogel im untersten Abschnitt der Thur deutlich zugenommen


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Entwicklung der Eisvogel Brutpaare im Abschnitt von Gütighausen bis zur Mündung. © Matthias Griesser
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Eine höchst erfreuliche Nachricht ist die Rückkehr der Uferschwalbe als Brutvogel in die Thurauen

Kennzahlen:

  • Jahresmittel Thur (bei Andelfingen): 47 m3/s, HQ100: 1‘450 m3/s, Einzugsgebiet 1‘700 km2
  • Aufgewertete Strecke: 5 km (plus zusätzlich Rheinufer: 3.5 km)
  • Kosten: ca. 40 Mio. Fr.

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Chriesbach (Dübendorf)

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Der Chriesbach aus der Vogelperspektive
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Der revitalisierte Chriesbach bei der Eröffnung im Mai 2014

Der Chriesbach wurde Ende der 1970er Jahre, im Zuge des Autobahnbaus, hart verbaut und kanalisiert. Dank einem Aufwertungsprojekt wurde er von 2010-2014 auf gut 900 Meter wieder von diesem Korsett befreit, Wanderhindernisse für Fische wurden beseitigt und vielfältige Lebensräume für Tiere und Pflanzen geschaffen. Für die Bevölkerung wurden verschiedene Sitzgelegenheiten und Zugänge angelegt und es entstand ein Freiluftlabor mit zwei Teichen und verschiedenen Messeinrichtungen für die Eawag. Gekostet hat das ganze Projekt rund 4 Millionen Franken, unterstützt wurde es vom Bund, vom naturemade star-Fonds der EWZ, der Eawag sowie der Stadt Dübendorf.

Kennzahlen:

  • Jahresmittel (2015) Chriesbach: 0,67 m3/s
  • aufgewertete Strecke: ca. 900 m
  • Kosten: ca. 4 Mio. Fr.

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Chriesbach Aqua Viva