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Vögel

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| Publikation || April 2019
|-
| Aktuell || Dezember 2020August 2022
|}
<br />
=Aktuell=
''August 2022'' <br />
Gemäss der neuen Roten Liste der Brutvögel (BAFU 2021) gelten von den 205 Arten 40% als gefährdet. Das ist dreimal mehr als im europaweiten Vergleich. Weitere 20 % sind potenziell gefährdet. Überdurchschnittlich viele gefährdete Arten sind Bewohner des Kulturlandes und der Feuchtgebiete, zudem setzen Störungen den Vögeln zu. Der Vergleich der Listen von 2001, 2010 und 2021 zeigt, dass sich die Gefährdungssituation für Brutvögel insgesamt nicht verbessert hat. Die differenziertere Analyse macht deutlich, dass sogar von einer Verschlechterung gesprochen werden muss. Dies rührt daher, dass die meisten der positiven Veränderungen Arten betreffen, deren Bestände immer noch als „ausgedünnt“ zu beurteilen sind, umgekehrt aber bei Arten, die höher eingestuft wurden, die Verschlechterung durch starke Rückgänge bedingt war.<br />
Der Weissstorch ist ein Beispiel einer Art, die sich dank gezielter Artenförderungsprojekte erholt hat und nicht mehr auf der Roten Liste figuriert. Dies zeigt, wie wichtig Lebensraumaufwertungen, biodiversitätsfreundliche Bewirtschaftungsmethoden und gezielte Artenförderung sind.<br />
 
Quellen:
* [https://www.vogelwarte.ch/de/projekte/lagebeurteilung/lagebeurteilung-vogel-schweiz Schweizerische Vogelwarte]
* [https://biodiversitaet.scnat.ch/publications/search_details?id=1950 Forum Biodiversität Schweiz]
* [https://naturschutz.ch/news/natur/keine-heile-welt-die-neue-rote-liste-der-brutvoegel/165728?utm_source=Naturschutz.ch&utm_campaign=dd67aff927-EMAIL_CAMPAIGN_2020_10_28_COPY_01&utm_medium=email&utm_term=0_03eb901253-dd67aff927-39602393&mc_cid=dd67aff927&mc_eid=00b6352408 Naturschutz.ch] <br />
 
Links:
* [https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/biodiversitaet/publikationen-studien/publikationen/rote-liste-der-brutvoegel-2021.html Rote Liste der Brutvögel, 2021]
* Neben der offiziellen Roten Liste gibt es von der Vogelwarte einen ausführlichen [https://www.vogelwarte.ch/de/projekte/lagebeurteilung/lagebeurteilung-vogel-schweiz Begleitbericht mit Grundlagen, Hintergründen der Einstufungen und Dokumentation aller evaluierten Arten].
* [[Media:UV-2124-DFI.xlsx|Artenlisten mit Gefährdungskategorien.]]
 
{{Fotos-links-400px
| bilddatei = alauda arvensis 020 96 dpi.jpg
| text = Die Feldlerche (''Alauda arvensis'') war früher in unserer Landschaft omnipräsent. Nun hört man diesen Charaktervogel immer seltener. Er ist in der neuen Roten Liste als «verletzlich» eingestuft. Der Rückgang vieler Kulturlandarten ist eine Folge der weiterhin anhaltenden Intensivierung der Landwirtschaft.
}}
 
{{Fotos-links-400px
| bilddatei = montifringilla nivalis 043 96 dpi 96 dpi.jpg
| text = Beunruhigende Tendenzen zeigen sich auch in den Bergen. Mittlerweile gelten 38 % der Bergvögel als bedroht, was unter anderem mit der Klimaerwärmung sowie der zunehmenden Freizeitnutzung zusammenhängen dürfte. Der Schneesperling (''Montifringilla nivalis'') ist neu als potentiell gefährdet eingestuft.
}}
 
{{Fotos-links-400px
| bilddatei = Steinkauz MathiasSchaef ciconia ciconia 042 96 dpi.jpg| text = Der Steinkauz ist der Vogel des Jahres 2021 Weissstorch (''Ciconia ciconia'') profitiert von Aufwertungsmassnahmen.
}}
Fördermassnahmen für den Steinkauz umfassen ein ganzes Massnahmenpaket. Bestehende [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Obstg%C3%A4rten Hochstammobstgärten] und Eichen­haine müssen erhalten und wieder Jungbäume gepflanzt werden. Ein ­vielfältiges Mosaik aus extensiven Wiesen mit unterschiedlichen Schnittzeitpunkten und Weiden muss im [https://www.biodivers.ch/{{Fotos-links-400px| bilddatei = RL Voegel de/indexzg.php/Obstg%C3%A4rten Obstgarten] gefördert ­werden. Lückige Vegetation und zahlreiche Kleinstrukturen sind weitere wichtige Lebensraumelemente. Nisthilfen können fehlende natürliche Höhlen im Kulturland ausgleichen. BirdLife Schweiz hat auf seiner [https://birdlife.ch/de/content/png| text = Gefährdung der-steinkauz-ist-der-vogel-des-jahres-Vögel gemäss Roter Liste (2021 Webseite] viele wertvolle Informationen zur Förderung des Steinkauzes aufgeschaltet).}}
<!--=Aktuell=
{{Fotos-links-400px
| bilddatei = alpine Wiesen und Weiden Steinkauz MathiasSchaef 96 dpi.JPGjpg| text = In den Schweizer Alpen hat die biologische Vielfalt von Vögeln in den letzten 20 Jahren immer mehr abgenommen. Der Steinkauz ist der Vogel des Jahres 2021
}}
Die Vogelgemeinschaften in Fördermassnahmen für den verschiedenen Höhenstufen gleichen sich immer mehr an Steinkauz umfassen ein ganzes Massnahmenpaket. Bestehende [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Obstg%C3%A4rten Hochstammobstgärten] und Eichen­haine müssen erhalten und decken auch weniger ökologische Funktionen abwieder Jungbäume gepflanzt werden. Diese Entwicklung hängt wahrscheinlich Ein ­vielfältiges Mosaik aus extensiven Wiesen mit der Klimaerwärmung unterschiedlichen Schnittzeitpunkten und Weiden muss im [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Obstg%C3%A4rten Obstgarten] gefördert ­werden. Lückige Vegetation und Änderungen in der Landnutzung zusammenzahlreiche Kleinstrukturen sind weitere wichtige Lebensraumelemente. Nisthilfen können fehlende natürliche Höhlen im Kulturland ausgleichen. (BirdLife Schweiz hat auf seiner [https://biodiversitaet.scnatbirdlife.ch/publicationsde/content/search_details?id=1785 Weitere der-steinkauz-ist-der-vogel-des-jahres-2021 Webseite] viele wertvolle Informationen)]zur Förderung des Steinkauzes aufgeschaltet.-->
= Systematik =
* Gebirge
* Siedlungsraum
* [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Abbaugebiete Abbaustellen (Kiesgruben und Steinbrüche)]
{{Fotos-links-600px
=== Kulturland ===
Die Landwirtschaft wurde um ca. 5500 v. Chr. in Europa etabliert und schuf neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Zahlreiche Vogelarten siedelten sich im neuen Kulturland an – darunter einheimische Arten von offenen Lebensräumen wie Mooren und alpinen Wiesen, Waldarten, die sich anpassen konnten, aber auch eingewanderte Arten, die ursprünglich zum Beispiel aus Steppengebieten stammten. Das Kulturland umfasst Habitate wie Wiesen und Weiden, Ackerland, [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Obstg%C3%A4rten Obstgärten], Reben, [https://www.biodivers.ch/ende/index.php/Hecke Hecken] und Feldgehölze. Durch die intensivierte landwirtschaftliche Nutzung verlor das Kulturland in den letzten Jahrzehnten viel von seinem ursprünglichen Wert für die Vögel und andere Tiere. Die Intensivierungstendenz geht noch weiter. Problematisch ist unter anderem der massive Dünger- und Pestizideinsatz, der die Vielfalt der Pflanzen und Insekten stark reduziert und somit den Vögeln die Nahrungsgrundlage entzieht. So ist der Anteil der Arten der Roten Liste bei den Kulturlandvögeln besonders hoch.
Aber nicht nur die Intensivierung schafft Probleme, sondern auch die Versiegelung von Kulturland sowie die Nutzungsaufgabe. Da Wiesland an natürlicherweise bewaldeten Standorten geschaffen wurde, bedeutet die Nutzungsaufgabe unterhalb der Waldgrenze eine Wiederbewaldung.
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Vielen Vögeln des Landwirtschaftsgebiets geht es in ganz Europa schlecht, allen voran jenen Arten, die in Afrika überwintern. Sind also Veränderungen in den Zug- und Überwinterungsgebieten für die Bestandsverluste verantwortlich? Eine neue Studie zeigt nun, dass dies zumindest für das Braunkehlchen nicht der Fall ist. Die Verantwortung liegt in Europa. ([https://biodiversitaet.scnat.ch/publications/search_details?id=1784 Weitere Informationen)]
{{Fotos-links-400px
| bilddatei = braunkehlchen_michigerber 96 dpi_zg.jpg
Erläuterung zur Tabelle: Unter den Arten mit im internationalen Vergleich grossen Vorkommen in der Schweiz (aufgeführt der Anteil am europäischen Bestand) finden sich viele Gebirgsarten (Tabelle ergänzt mit Spalte "Lebensraum" nach Maumary L., L. Vallotton & P. Knaus (2007) Die Vögel der Schweiz. Schweizerische Vogelwarte, Sempach, und Nos Oiseaux, Montmollin). <br />
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Bestandesentwicklung: <br />
Die Vogelgemeinschaften in den verschiedenen Höhenstufen gleichen sich immer mehr an und decken auch weniger ökologische Funktionen ab. Diese Entwicklung hängt wahrscheinlich mit der Klimaerwärmung und Änderungen in der Landnutzung zusammen. ([https://biodiversitaet.scnat.ch/publications/search_details?id=1785 Weitere Informationen)]
{{Fotos-links-400px
| bilddatei = alpine Wiesen und Weiden 96 dpi.JPG
| text = In den Schweizer Alpen hat die biologische Vielfalt von Vögeln in den letzten 20 Jahren immer mehr abgenommen.
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Massnahmen:
* Besucherlenkungsmassnahmen (Wildtierruhezonen, Weggebote, ganzjährige oder saisonale Flug- und Kletterverbote an Brutfelsen)
* keine Ausdehnung von touristischen Infrastrukturen in noch unbebaute Gebiete
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'''Links'''
* [http://www.wildruhezonen.ch Wildruhezonen, gesetzliche Grundlage, Karte]
* Kampagne [http://www.respektiere-deine-grenzen.ch Respektiere deine Grenzen]
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=== [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Abbaugebiete Abbaustellen (Kiesgruben und Steinbrüche) ] ===
{{Fotos-links-600px
}}
[https://www.biodivers.ch/de/index.php/Abbaugebiete Abbaustellen wie Kiesgruben und Steinbrüche ] sind vom Menschen geschaffene künstliche Lebensräume, die von der Struktur her natürlichen Felswänden oder Ufern von Flüssen (vegetationsloser Boden, Sandwände) ähneln und deswegen von manchen spezialisierten (Vogel)arten besiedelt werden. Da in der Schweiz kaum noch natürliche Flussläufe vorhanden sind, sind Kiesgruben für manche Arten (z. B. Flussregenpfeifer ''Charadrius dubius'', Uferschwalbe ''Riparia riparia'') ein wichtiger Ersatzlebensraum geworden. Allerdings bestehen diese Lebensräume meist nur für eine befristete Zeit.
Massnahmen:
'''Link'''
* [https://www.birdlife.ch/de/content/artenfoerderungsprogramm-uferschwalbe Förderung der Uferschwalbe]
* [https://www.landschaftundkies.ch/media/web/landschaftundkies.ch/media/medien/publikationen/natur/leitfaden_uferschwalbe_de.pdf Leitfaden zur Förderung der Uferschwalbe in der Schweiz]
== Allgemeine Fördermassnahmen ==
Merkblätter und Informationen für die Förderung einzelner Arten:
* [http://www.birdlife.ch/sites/default/files/documents/Merkblatt_Eisvogel_d.pdf Eisvogel (''Alcedo atthis'')]; siehe Entwicklung der Eisvogelbestände in den [https://www.biodivers.ch/ende/index.php/Praxisbeispiele#Thurauen Thurauen]
* [https://www.vogelwarte.ch/de/projekte/publikationen?publicationId=1091 Feldlerche (''Alauda arvensis'')]
* [http://www.birdlife.ch/sites/default/files/documents/FSKB_Flussregenpfeifer_2016.pdf Flussregenpfeifer (''Charadrius dubius'')]
= Gefährdung =
 Gemäss der aktuellen [https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/biodiversitaet/publikationen-studien/publikationen/rote-liste-der-brutvoegel-2021.html Roten Liste der Brutvögel der Schweiz] von (BAFU 2010 ) sind 78 (39%) der 199 beurteilten Vogelarten gefährdet. Arten der Roten Liste finden sich in allen Lebensräumen, aber der Anteil der gefährdeten Arten ist im Kulturland und in den Feuchtgebieten deutlich höher als im Wald oder in alpinen Lebensräumen. Zur aktuellen Roten Liste siehe Kapitel [https://biodivers.ch/de/index.php/V%C3%B6gel#Aktuell Aktuell].
== Lebensraumverlust ==
Landwirtschaft:
* Fachgerechtes Anbringen von [http://www.birdlife.ch/rebnetze Rebnetzen und Ernteschutznetzen]
* Die Arbeitsgruppe Rebnetze hat ein [https://swisswine.ch/de/feststellungsformular-verhedderte-tiere-rebnetzen-nicht-korrekt-montierte-rebnetze Meldetool] geschaffen, mit dem nicht korrekt gespannte Netze oder darin gefangene Vögel gemeldet werden können.
{{Fotos-links-600px
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