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| Publikation || Juli 2017
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| Ergänzung || Juni 2020: Kapitel "Das Wesentliche kompakt"
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==Allgemeines==
Hecken werten mit ihrer Form, Blüten- und Farbenpracht die Landschaft auf. Sie sind Lebensraum und Vernetzungselemente für zahlreiche Tiere, darunter Vögel, Kleinsäuger oder Wildbienen. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts prägten sie zusammen mit den Feldgehölzen unsere Kulturlandschaft, bevor mit der Intensivierung der Landwirtschaft und der Entwicklung der Siedlungsgebiete ein grosser Teil davon verschwand. Seit den 1970er Jahren [http://www.biodiversitymonitoring.ch/fileadmin/user_upload/documents/daten/basisdaten_dt/875_E4_Basisdaten_2010_V1.pdf nimmt ihre Anzahl wieder zu], dank den Anstrengungen des Naturschutzes und weil Landwirte seit den 1990er Jahren für Hecken Beiträge erhalten.
<!-- Kommentar: alte Version:
Es gibt viele gute Gründe für die Pflanzung einer Hecke:
* Sie sind artenreich. In Mitteleuropa können bis zu 10 000¹ verschiedene Tierarten in Hecken leben.
* Sie liefern Brenn- und Nutzholz.
* Landwirte erhalten für die Pflege Beiträge.
<small><sup>1</sup>Quelle: Westphal, U. (2011). Hecken - Lebensräume in Garten und Landschaft: Ökologie, Artenvielfalt, Praxis. Pala-Verlag.</small> -->
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Die Literatur zu Hecken ist ausgesprochen umfangreich. Wir haben vor allem aus den praxisrelevanten Inhalten das Wichtigste Relevante in folgenden Artikeln Kapiteln zusammengestellt:
* [[Hecke/Planung|Planung]]
* [[Hecke/Pflanzung|Pflanzung]]
* [[Hecke/Grundlagen|Grundlagen]]
= Das Wesentliche kompakt={| class="wikitable"| style="text-align: center; font-size:20px;" |''Schnelleinstieg – wo finde ich besonders wichtige Themen?''|-| '''Grundlagen:''' [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Grundlagen#.C3.96kologische_Bedeutung Ökologische Bedeutung], [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Grundlagen#Vorteile_und_Nachteile Argumente für Hecken], [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Heckentypen Heckentypen], [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Geh.C3.B6lzliste Gehölzliste] <br />'''Planen:''' [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Checkliste_Heckenpflanzungen Checkliste], [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Standort geeignete und ungeeignete Standorte], [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Grundlagen#Kosten_und_Beitr.C3.A4ge Kosten und Beiträge], [https://www.blw.admin.ch/blw/de/home/instrumente/direktzahlungen/biodiversitaetsbeitraege/qualitaetsbeitrag.html Vorgaben für Beiträge] <br />'''Pflanzen:''' [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Pflanzplan Pflanzplan], [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Pflanzung#Vorbereitung Vorbereitung], [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Pflanzung#Pflanzung Pflanzung], [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Pflanzung#Schutz Schutz der Jungpflanzen] <br />'''Pflege:''' [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Unterhalt_und_Pflege#Pflege_in_den_ersten_JahrenPflege regelmässige Pflege] |-| style="text-align: center; font-size:20px;" |''Lebensraum Hecke kompakt – ausgewähltes Wissen in Kurzform''|-| style="text-align: center;" | '''Argumente für die Förderung von Hecken'''|-| * Enorm [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Grundlagen#.C3.96kologische_Bedeutung vielfältiger Lebensraum] mit bis zu 10 000¹ verschiedenen Tierarten: Bietet Nahrung, Schutz, Nist- oder Eiablageplatz, Winterquartier, spendet Schatten* wichtiges [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Grundlagen#Vernetzung Vernetzungselement] in der oft ausgeräumten Landschaft; Bedeutung für die Ökologische Infrastruktur* gliedert und bereichert die Landschaft* [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Grundlagen#Vorteile_und_Nachteile interessant für Landwirtschaft]: Nützlinge, Wind- und Erosionsschutz, [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Grundlagen#Beitr.C3.A4ge attraktive Direktzahlungen] <br /><small><sup>1</sup>Quelle: Westphal, U. (2011). Hecken - Lebensräume in Garten und Landschaft: Ökologie, Artenvielfalt, Praxis. Pala-Verlag.<!/small>|-| style="text-align: center;" | '''Erfolgsfaktoren für die ideale Hecke aus Naturschutzsicht'''|-|* je nach [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Heckentypen Heckentyp] ist der Nutzen für die Biodiversität verschieden. Im Minimum soll eine Hecke die [http://www.bff-spb.ch/de/biodiversitaetsfoerderflaechen/dauerkulturen-und-gehoelze/hecken-feld-und-ufergehoelze/ Qualitätsstufe II (QII)] des landwirtschaftlichen Direktzahlungssystems erfüllen. * Erfolgsfaktoren für eine artenreiche Hecke::- dichte, dornenreiche [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Heckentypen Niederhecke] anstreben:- [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Unterhalt_und_Pflege#Heckenpflege geeignete, abschnittsweise Pflege] und [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Geh.C3.B6lzliste Artenauswahl] der Gehölze; bei Hecken mit Beiträgen Pflegevorschriften beachten :- vertikale Strukturen schaffen (Einzelbäume in die Hecke pflanzen):- stufige Heckenränder mit Buchten einbringen :- breiten, extensiven [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Unterhalt_und_Pflege#Krautsaum Krautsaum] anlegen und abschnittsweise pflegen :- Hecke mit [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Grundlagen#Kleinstrukturen Kleinstrukturen] ergänzen|-| style="text-align: center;" | '''Planen einer Heckenpflanzung|-'''| * Die [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Grundlagen#Rechtlicher_Status rechtliche Situation] ist je nach Region unterschiedlich. Das sollte man abklären, sowohl für sich als auch für den Grundeigentümer/Bewirtschafter. Wichtige Stichworte sind: Abstandsvorschriften, rechtlicher Schutz von Hecken, spezielle kantonale Beiträge und Beitragsvorschriften, Einschränkungen bei der Artauswahl (z.B. zur Eindämmung von Feuerbrand).* Besonders geeignete [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Standort Standorte] für das Anlegen einer Hecke sind Böschungen, Dämme, Parzellengrenzen, Wegränder. Nicht geeignet sind [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Standort Standorte] in bereits wertvollen Flächen wie Feucht-und Trockenstandorte. Genauere Abklärungen braucht es in Vorranggebieten, wie z.B. für Tierarten wie Feldlerche und Kiebitze, die offene Landschaften bevorzugen. * Die Erstellung [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Pflanzplan eines Pflanzplans] ist von grossem Vorteil. Dieser stützt sich auf eine zuvor erstellte [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Geh.C3.B6lzliste Gehölzliste.] Mit dem Plan legt man sich über [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Standortwahl_und_L.C3.A4nge Länge] und [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Platzbedarf Breite], sowie Anzahl, Arten und Anordnung der Gehölze fest. Daraus lassen sich zudem mit der [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Pflanzenbestellung Preisliste des Lieferanten] einfach die Kosten für das Pflanzenmaterial ermitteln.* Eine Hecke kommt zumeist auf dem Land eines Landwirts zu stehen. Diesen gilt es zu gewinnen. Die zu erwartenden [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Grundlagen#Kosten_und_Beitr.C3.A4ge Beiträge] sind sicher Thema beim Verhandeln, auch der [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Grundlagen#Kosten_und_Beitr.C3.A4ge Aufwand] für das Pflegen. Beiträge erhält man, wenn man die Vorschriften für den Heckentyp, das Pflanzmaterial, die Dimension und die Pflege der Hecke erfüllt. Eine Hecke, die parallel zur üblichen Bearbeitungsrichtung und möglichst in Nord-Südrichtung angelegt wird, kommt dem Landwirtschaftsbetrieb entgegen. * In der Regel wird eine Hecke in der Erwartung angelegt, dass der Eigentümer, bzw. der Bewirtschafter dafür auch Beiträge erhält. Ist dies der Fall, ist bezüglich Dimension, Artenzusammensetzung, Krautsaum, Kleinstrukturen und Pflege vieles vorgegeben. Es ist wichtig, dass man diese [http://www.bff-spb.ch/de/biodiversitaetsfoerderflaechen/dauerkulturen-und-gehoelze/hecken-feld-und-ufergehoelze/ Vorgaben] des Bundesamtes für Landwirtschaft bereits in der Planungsphase berücksichtigt.* Es ist wichtig vorgängig zu planen, woher man [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Pflanzenbestellung Pflanzmaterial bezieht.] Nur einheimische und möglichst aus der [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Regionales_Pflanzmaterial Region] stammende verwenden , z.B. vom Forstamt oder spezialisierten Baumschulen. |-Links | style="text-align: center;" | '''Pflanzen der Bäume und Sträucher; Anlegen des Krautsaums und von Kleinstrukturen'''|-|* Vorbereitung: [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Pflanzplan Pflanzplan erstellen], [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Pflanzenbestellung Bestellung] der Heckensträucher aus der Region, Entscheid über Art der [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Pflanzung#Boden Bodenbearbeitung], Helfer organisieren, [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Pflanzung#Boden Werkzeuge und weiteres Material] bereitstellen, Pflanzen gemäss [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Planung#Pflanzplan Pflanzplan] im geplanten Heckenperimeter auslegen und dafür sorgen, dass die Wurzeln nicht austrocknen. Z.B. zwei- und dreireihig Pflanzen, mit einem Abstand von 1 Meter zwischen den Reihen und 1.2 Meter innerhalb der Reihen; das Pflanzen von gleichen Arten in kleinen Gruppen (z.B. 5 von der gleichen Art) verringert die Konkurrenz.* Ganz wichtig: mit den gelieferten [https://biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Pflanzung#Pflanzen Pflanzen muss man sorgsam] umgehen: Pflanzen möglichst am Pflanztag bringen lassen und wurzelnackte Pflanzen mit feuchten Jutesäcken oder durch Einschlagen vor Austrocknung zu schützen.* Mit einem Ausfall von rund 10% der Heckensträucher im ersten Jahr nach der Pflanzung muss man rechnen. Mit dem Beachten einiger Tipps bei der [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Pflanzung#Vor_der_Pflanzung Pflanzung] kann man die Überlebenschance des Pflanzguts erhöhen. Insbesondere: Gehölze während der Vegetationsruhe (optimal zwischen Dezember und März) pflanzen, dabei aber vernässte, schneebedeckte oder gefrorene Böden meiden. Beim Pflanzen darauf achten, dass der Wurzelansatz wenige Zentimeter über dem Boden liegt, Bäume und höhere Sträucher durch das Anbinden an 1 bis 3 Pfählen stützen, bei grosser Trockenheit die Jungpflanzen bewässern. Beim Pflanzen im Wiesland empfiehlt sich neben kleineren Pflanzen ein Pfahl einzuschlagen, um sie vor unabsichtlichem Ummähen zu schützen (siehe «Pflege und Aufwertung»).* Der [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Unterhalt_und_Pflege#Krautsaum Krautsaum] soll eine magere, blumenreiche Wiese sein oder aus typischen einheimischen Saumpflanzen bestehen. Dies wir mit einer angepassten, extensiven Pflege erreicht oder kann mit der Verwendung von empfohlenem Saatgut schneller zum Erfolg gebracht werden.* [https: Blumenwiesen//www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Grundlagen#Kleinstrukturen Kleinstrukturen] wie Wurzelteller, RuderalflächeAsthaufen, KleingewässerTotholz, blütenreicher Saum Holzbeigen, Steinhaufen und Trockenmauer lassen sich bereits beim Pflanzen der Hecke anlegen und zusätzliche Asthaufen mittels dem bei der Pflege anfallenden Schnittgut.|-| style="text->align: center;" | '''Pflege und Aufwertung''' |-|* Aus ökologischer Sicht ist in den [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Unterhalt_und_Pflege#Pflege_in_den_ersten_Jahren ersten Jahren] nach der Pflanzung keine Pflege notwendig. Das zwischen den Jungpflanzen aufkommende Gras schützt vor Austrocknung. Wird das alte Gras um die Sträucher als störend empfunden, z. B. im Siedlungsraum, kann der Aufwuchs zwischen den Gehölzen niedergetreten, ausgerissen oder von Hand ausgemäht werden, z. B. mit einer Japanischen Sichelschere. Diese Arbeiten sollten erst nach der Brutzeit im August erfolgen. Von der Verwendung eines Mähfadens wird abgeraten, da dadurch die Sträucher oft verletzt werden und absterben. Wässern ist nur bei extremer Trockenheit notwendig. Frühestens 3 Jahre nach der Pflanzung ist darauf zu achten, dass schnell wachsende Arten zurückgeschnitten werden.* Das Wichtigste zur [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Unterhalt_und_Pflege#Heckenpflege Pflege] (nach der vollen Ausbildung nach etwa dem 6. Jahr): Heckenpflege nur in der Vegetationsruhe (November-März); abschnittsweise pflegen, differenzieren nach langsam und schnell wachsenden Heckenpflanzen. Bei Hecken, für die Beiträge bezahlt werden, sind die [http://www.bff-spb.ch/de/biodiversitaetsfoerderflaechen/dauerkulturen-und-gehoelze/hecken-feld-und-ufergehoelze/ Vorgaben zur Pflege] von Hecke und Krautsaum zu beachten.* Ohne Pflege entsteht eine artenarme Hecke. Dominante Sträucher setzen sich durch, die aus Naturschutzgründen angestrebte Dichte nimmt ab, und die Hecke wächst in Richtung einer artenärmeren Hochhecke aus. Auch eine zu häufige und zu intensive Pflege ist zu [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Unterhalt_und_Pflege#Fehler.2C_die_vermieden_werden_k.C3.B6nnen vermeiden]: insbesondere vollständiges Auf-den-Stocksetzen der gesamten Hecke, regelmässiges unselektives auf-den-Stock-setzen (führt zum Verschwinden langsam wachsender Straucharten), generell gleichzeitige Pflege von mehr als der Hälfte der Länge und nur auf die Hülle beschränkte Pflege.* Es ist möglich eine artenarme Hecke (z.B. Haselhecke, Hochhecke, Hecke mit gebietsfremden Arten) aufzuwerten. Eine [https://www.biodivers.ch/de/index.php/Hecke/Aufwertung Aufwertung] kann aber mehrere Jahre dauern. Je nach dem ursprünglichen Heckentyp sind unterschiedliche Massnahmen sinnvoll: tief auf den Stock setzen, einen Teil der Sträucher durch geeignetere, einheimische Arten ersetzen, schnell wachsende Sträucher stärker und regelmässiger zurückschneiden als langsam wachsende, ergänzen mit Kleinstrukturen, usw.|-|}
