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Grünland/Erhalt und Aufwertung durch optimierte Bewirtschaftung

Keine Änderung der Größe, 08:56, 3. Mär. 2023
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Die Fragen, ob Aushagerung zielführend ist, wo diese Massnahme angewandt werden kann, wie lange sie in Abhängigkeit von der Nutzungsgeschichte und den Nährstoffvorräten im Boden dauert, sind teilweise umstritten und noch zu wenig geklärt. Das natürliche Nährstoffnachlieferungsvermögen von (v.a. humosen) Böden ist meist höher als der Entzug durch Ausmagerung. Viele erwünschte Pflanzenarten besiedeln neue Flächen in ausgeräumten Landschaften nur sehr langsam (wenn überhaupt) und dies nicht wegen der Nährstoffe, sondern mangels Ausbreitungsfähigkeit und zu grosser Konkurrenz durch die etablierte Vegetation (A. Bosshard, pers. Mitt.). <br/>
Ein Nährstoffaustrag durch Beweidung mit dem Ziel der Naturförderung ist schwierig und sollte nur unter Einhaltung strenger Bedingungen erfolgen: die Weidetiere dürfen über Mittag und nachts (bzw. generell zu den Ruhezeiten) nicht auf der Weidefläche belassen werden; andernfalls gelangt ein Grossteil der entzogenen Nährstoffe über die Ausscheidungen wieder in die Fläche. Ausserdem darf keinesfalls eine Zufütterung erfolgen – entsprechend ist die Wahl der Tierart und auch die Altersklasse zu berücksichtigen. Eine sachgerechte Weideführung inklusive Pflege ist keinesfalls weniger aufwändig als eine Schnittnutzung ([https://biodivers.ch/en/index.php/Gr%C3%BCnland/Erhalt_und_Aufwertung_durch_optimierte_Bewirtschaftung#Erhalt_und_Aufwertung_durch_Beweidung siehe Kapitel "Erhalt und Aufwertung durch Beweidung"]).<br/>
Optional kann bei einer Renaturierung bzw. Neuschaffung von artenreichem Grünland die oberste, nährstoffreiche Bodenschicht entfernt werden (Oberbodenabtrag, bedingt eine Bewilligung der Bodenschutzfachstelle). Auf mineralischen Böden ist ein Oberbodenabtrag als Massnahme zur Wiederherstellung artenreicher Magerwiesen etabliert ([https://biodivers.ch/ende/index.php/Gr%C3%BCnland/Aufwertung_und_Neuschaffung_durch_Direktbegr%C3%BCnung_und_Ansaat siehe Kapitel "Aufwertung und Neuschaffung durch Direktbegrünung und Ansaat"]. Auf organischen Böden scheint diese Massnahme nicht gleich erfolgreich zu sein (Guntern 2016a). Als ökologischer Nachteil werden mit dem Boden auch ein Grossteil des vorhandenen Samenreservoirs sowie Kleintiere, Moose, Flechten und Mikroorganismen entfernt.
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